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Zecken- und FSME-Saison ist eingeläutet

Die Zeckensaison hat schon längst wieder begonnen, wer sich regelmäßig im Freien aufhält, musste das sicher schon am eigenen Leib oder am Leib seines Haustieres feststellen. Mit den steigenden Temperaturen werden auch die Blutsauger wieder aktiv, die vor allem wegen der möglichen Übertragung der FSME gefürchtet sind. Alleine im vergangenen Jahr infizierten sich 265 Menschen mit der Hirnhautentzündung FSME. Im Vergleich zum Jahr 2013 ist die Zahl laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) jedoch leicht zurückgegangen. Damals waren es noch 420 Fälle.

Wie eine Sprecherin des Instituts erklärte, seien diese Schwankungen aber völlig normal. Sie hängen unter anderem vom Wetter ab. Je nach Wetterlage sind mehr oder weniger Menschen in der freien Natur unterwegs und da leben nun einmal die meisten Zecken.

FSME – die Zeckenkrankheit schlechthin

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist beim Menschen besonders gefürchtet, da sie schwere Folgeschäden, wie Lähmungen, mit sich bringen kann. Die Zecken werden dabei aktiv, sobald es tagsüber wieder konstant sechs bis acht Grad Celsius warm wird. Aufgrund des milden Winters sind schon in den ersten Frühlingstagen des Jahres sehr viele Zecken aktiv gewesen.
Wie sich die Bestände jedoch in den nächsten Monaten entwickeln werden, hängt wiederum von der Witterung ab. Länger anhaltende Trockenheit beispielsweise gilt als größter Feind der Zecke. Ebenfalls ist die Mäusepopulation entscheidend, denn diese sind beliebte Wirtstiere für den Zeckennachwuchs.

Natürlich trägt nicht jede Zecke die Erreger für FSME in sich. Vor allem im Süden Deutschlands ist die Gefahr jedoch groß. Daher wird dieser auch als Risikogebiet für Zecken angesehen. Für Berlin und Brandenburg gibt es dagegen derzeit keine Risikoeinstufung. Die größten Gefahren, sich bei einer Zecke mit FSME anzustecken sollen laut der aktuellen RKI-Karte in

  • Baden-Württemberg,
  • Bayern,
  • Südhessen und in
  • Südostthürungen
herrschen. In Sachsen ist vor allem der Vogtlandkreis von den mit FSME-Erregern infizierten Zecken betroffen.

Bayern besonders stark von FSME betroffen

In Bayern wurden im letzten Jahr die meisten FSME-Fälle verzeichnet, insgesamt 123. In Baden-Württemberg waren 95 Fälle gemeldet worden, in Hessen 18 und in Sachsen 15. In den anderen Bundesländern gab es maximal drei Fälle, so dass die Erkrankung nur eine untergeordnete Rolle spielte. Allerdings ist der Meldeort der Erkrankung nicht immer gleichbedeutend mit dem Ort der Infektion. Denn registriert werden die Fälle am Wohnort der betroffenen Patienten.

Wie unterschiedlich die Zahl der FSME-Fälle ausfällt, zeigen die folgenden Zahlen der vergangenen Jahre:

  • 2010: 260 Fälle
  • 2011: 424 Fälle
  • 2012: 195 Fälle
  • 2013: 420 Fälle
  • 2014: 265 Fälle

Wie gefährlich ist die FSME-Infektion?

Die FSME-Erreger stellen Viren dar, die beim Zeckenstich direkt auf den Menschen übertragen werden können. Allerdings gibt es eine Schutzimpfung. Sie wird vor allem Personen empfohlen, die in Risikogebieten leben oder dort Urlaub machen und sich in der freien Natur aufhalten, so dass sie mit den Zecken in Berührung kommen könnten. Die Dreifachimpfung zeigt vor allem bei Kindern sehr gute Impfquoten in vielen Regionen. Bei den Erwachsenen sieht es allerdings anders aus.

Dabei ist die Erkrankung für Erwachsene gefährlicher als für den Nachwuchs. In sehr schweren Fällen kann es durch die Infektion zur Gehirnentzündung einhergehend mit der Schädigung des Rückenmarks kommen. Tödlich verläuft die Krankheit dagegen nur in Extremfällen.

Neben der FSME-Infektion können Zecken auch die Borreliose übertragen, genauer die Lyme-Borreliose. Diese wird von Bakterien ausgelöst und es gibt hier auch keine klassischen Risikogebiete. In der Regel zeigt sich die Erkrankung im Anfangsstadium mit einem roten Ring rund um den Zeckenstich. Muskel-, Gelenkschmerzen und Fieber sind ebenfalls klassische Symptome der Borreliose. Spätfolgen, wie Gelenk- und Nerven-, aber auch Herzmuskelentzündungen können in unbehandelten Fällen auftreten. Gegen die Borreliose gibt es derzeit in Deutschland keine Impfung für den Menschen. Interessant ist aber, dass ein Impfstoff für Hunde entwickelt wurde.

Quelle: Abendblatt

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