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Zahlen und Fakten zur Bevölkerungsentwicklung in Deutschland

Schreibtisch mit Notebook und Dokumenten

Neueste Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung zeigen, dass die Wirtschaft in Deutschland ohne Zuwanderung längst nicht mehr funktionieren könnte.

Es gibt viele Menschen, die der Zuwanderung (vorsichtig ausgedrückt) skeptisch gegenüberstehen. Doch es ist ein unbestrittener Fakt, dass die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland ohne die zahlreichen einwandernden Ausländer/-innen stark rückläufig wäre. Ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum setzt jedoch ein ebenso stetiges Plus bei der Zahl der in einem Land lebenden Menschen voraus. Das Fazit kann also nur lauten, dass die Wirtschaft der Bundesrepublik ohne den aktuellen Positivsaldo bei den Zuwanderungen und Abwanderungen nicht auskommt. Diese Schlussfolgerungen beweisen Zahlen, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden.

Aus der Alterspyramide ist ein Baum mit dicker Krone geworden

Bei der Betrachtung der Altersstrukturen kann von einer Bevölkerungspyramide keine Rede mehr sein. Inzwischen ähnelt das Altersdiagramm eher einem Baum mit einem dicken Stamm und breiter Krone. In den 1950er Jahren lag die Zahl der Menschen in einem Alter zwischen 10 und 20 Jahren noch beim 1,5-Fachen des aktuellen Werts. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 15 Jahre ist in den letzten Jahrzehnten um etwa 40 Prozent geschrumpft. Auch die Altersgruppe der 35- bis 50-Jährigen war in den 1950er Jahren noch stark besetzt und die Zahl der Personen über 80 Jahren war sehr gering. Sie hat sich bis heute aufgrund der stetig angewachsenen Lebenserwartung fast vervierfacht. Der Anteil der über 60-Jährigen lag in den 1950er Jahren noch bei etwa 10 Prozent. Für das Jahr 2021 gibt das Statistische Bundesamt einen Anteil von 22 Prozent an. Gleichzeitig hat sich die Entwicklung der durchschnittlichen Lebenserwartung in den letzten drei Jahren verlangsamt. Als Gründe dafür benennt das Statistische Bundesamt die Folgen der Übersterblichkeit während der Coronazeit und ungewöhnlich starke Grippewellen.

Deutliche Differenz zwischen Geburtenrate und Sterberate

Zur Erhaltung der Gesamtzahl der Bevölkerung wäre ein Gleichgewicht aus Sterberate und Geburtenrate erforderlich. Für ein Wachstum müsste die Geburtenrate höher liegen. In den 1950er Jahren war das noch der Fall, denn damals standen rund 750.000 Todesfälle etwa 1,1 Millionen Geburten pro Jahr gegenüber. Im Jahr 2022 wurden deutschlandweit rund 1,066 Millionen Sterbefälle registriert und etwa 739.000 Geburten gezählt. Das heißt, ohne die Zuwanderung wäre die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland binnen eines Jahres um rund 327.000 Personen geschrumpft. Die Trendwende erfolgte vor rund einem halben Jahrhundert, denn 1971 gab es noch einen leichten Geburtenüberschuss, während 1972 erstmals mehr Sterbefälle als Geburten verzeichnet wurden. Zum Ende der 1980er Jahre schien sich die Situation zu entspannen, doch das war nicht von Dauer, denn bereits zu Beginn der 1990er Jahre kehrte sich der Trend wieder um.

Zuwanderungsrate stabilisiert die Bevölkerungsentwicklung

Bis zum Ende der 1950er Jahre gab es in Deutschland (ohne neue Bundesländer) ein Gleichgewicht zwischen der Zuwanderungsrate und Abwanderungsrate. Die Abwanderungsrate verzeichnete drei Wachstumswellen in den 1960er Jahren, von 1988 bis 1993 sowie von 2012 bis 2016. In mehreren Zeitabschnitten lag die Zuwanderungsrate deutlich über der Abwanderungsrate. Den Spitzenwert seit 1950 lieferte das Jahr 2022 mit 2,7 Millionen Zuwanderungen und einem Wanderungssaldo von plus 1,5 Millionen Menschen für die deutsche Bevölkerungsstatistik. Auf dem zweiten Platz landet das Jahr 2015 mit 1,5 Millionen Zuwanderungen und einem Wanderungssaldo von plus 1,1 Millionen Menschen. Spitzenwerte aus der Zeit vor der Jahrtausendwende lieferte das Jahr 1992 mit 1,5 Millionen Zuzügen und einem sich aus dem Saldo ergebenden Bevölkerungszuwachs von rund 0,8 Millionen Personen.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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