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Zahl der Raucherkrankheiten steigt

Anlässlich des gestrigen Weltnichtrauchertags teilte das Statistische Bundesamt mit, dass die Zahl der wegen typischer Raucherkrankheiten behandelten Menschen in den letzten Jahren deutlich gestiegen sei. So mussten im Jahr 2015 gut 450.000 Menschen wegen entsprechender Beschwerden in einer Klinik behandelt werden. Um gut 30 Prozent erhöhte sich die Zahl der Behandlungen damit in den vergangenen zehn Jahren.

Das sind die häufigsten Raucherkrankheiten

Zu den häufigsten Raucherkrankheiten zählen dabei Krebs und COPD. 208.000 Fälle von Lungen-, Luftröhren-, Bronchial- und Kehlkopfkrebs wurden gezählt. Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) waren es gut 242.000 Fälle.

Die Patienten, die mit Lungen- und Bronchialkrebs in die Klinik kamen, waren im Schnitt 66,5 Jahre alt, bei den Patienten mit COPD lag das Durchschnittsalter bei 70,5 Jahren. Diese häufigsten Raucherkrankheiten zählen gleichzeitig zu den zehn häufigsten Todesursachen in Deutschland. 2015 lagen Lungen- und Bronchialkrebs mit 45.000 Todesfällen an vierter Stelle. Die COPD folgte mit 32.000 Todesfällen an sechster Stelle.

Männer sterben dabei häufiger an den Folgen von Lungen- und Bronchialkrebs als Frauen. Allerdings zeigt sich in den letzten Jahren, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zunehmend geringer werden. Waren 2006 noch 30,6 Frauen von 100.000 Einwohnern an Lungen- und Bronchialkrebs gestorben, stieg ihre Zahl bis 2015 bereits auf 37,7. 72,6 Männer pro 100.000 Einwohner starben ebenfalls an diesen Erkrankungen. Damit liegt ihre Zahl zwar deutlich höher als bei den Frauen, jedoch ist sie in den letzten zehn Jahren um 14 Prozent gesunken.

Das Rauchen führt zu zahlreichen Erkrankungen. So ist es für gut jede fünfte Krebserkrankung direkt verantwortlich. Gleichzeitig werden Herzerkrankungen, Schlaganfall, Bluthochdruck oder die chronische Bronchitis häufig auf das Rauchen zurückgeführt. Im Durchschnitt sterben starke Raucher zehn Jahre früher als Nichtraucher.

Rauchstopp lohnt sich immer

Wer es allerdings schafft, mit dem Rauchen aufzuhören, kann viele der bereits angerichteten Schäden rückgängig machen. Laut Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) verbessert sich bereits drei Tage nach der letzten Zigarette die Funktion der Atemwege. Nach einer Woche ohne Zigarette sinkt der Blutdruck und dauernde Hustenanfälle, Kurzatmigkeit und Verstopfungen der Nasennebenhöhlen gehen etwa nach einem bis neun Monaten deutlich zurück. Allmählich wird auch die Lunge gereinigt, indem Schleim abgebaut wird und die Infektionsgefahr insgesamt sinkt.

Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt zwei Jahre nach dem Rauchstopp auf das gleiche Niveau wie bei einem Nichtraucher. Nach etwa fünf Jahren sinkt das Risiko für Krebserkrankungen an Rachen, Speiseröhre, Mundhöhle oder Harnblase auf die Hälfte. Das Schlaganfallrisiko sinkt nach zwei bis fünf Jahren ohne Zigarette ebenfalls auf das Niveau eines Nichtrauchers.

Quelle: dpa

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