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Wirtschaftswachstum in Deutschland bleibt stabil

Das geht zumindest aus der Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsinstitute hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll in diesem und im nächsten Jahr um 1,8 Prozent steigen. Trotz der Stabilität des Wirtschaftswachstums sei dieses verhalten, betonen die Experten aber weiter.

Sie gehen zudem von einer leichten Steigerung der Arbeitslosenquote aus, da immer mehr Asylbewerber auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen würden. Trotzdem gibt es durchaus Gründe, die für einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft sprechen. Wie ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser bei der Vorstellung des Herbstgutachtens erklärte, befinde sich die deutsche Wirtschaft in einem verhaltenen Aufschwung. Dieser werde vorwiegend über private Konsumausgaben gedeckt. Die eher schwache Weltkonjunktur bremse das Wachstum allerdings aus. Im vergangenen Jahr ist das BIP übrigens um 1,6 Prozent angestiegen.

Flüchtlinge reduzieren Staatsüberschüsse

Weiter hieß es bei der Vorstellung des Berichts, dass die Überschüsse des Staats von voraussichtlich 23 Milliarden Euro in 2015 auf 13 Milliarden Euro in 2016 sinken werden. Grund dafür: Die milliardenschweren Ausgaben zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.

Für Arbeitnehmer dagegen sieht es besser aus. Seit Jahren steigen Löhne und Gehälter und gleichzeitig ist die Teuerungsrate recht gering. Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte sollen den aktuellen Schätzungen zufolge um rund drei Prozent im Jahresdurchschnitt ansteigen. Allerdings könnte die Zahl der Arbeitslosen von 2,8 Millionen in diesem Jahr auf 2,875 Millionen im kommenden Jahr ansteigen.

Insgesamt gehen die Wirtschaftsinstitute in diesem und im nächsten Jahr von 1,5 Millionen Asylsuchenden in Deutschland aus. Bereits Ende 2015 soll eine Zahl von 900.000 Flüchtlingen erreicht werden, die in Deutschland ankommen. Die Bundesregierung spricht dagegen nur von 800.000 Menschen.

Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt

Zur Jahreswende gehen die Experten von einem Abebben des Zustroms aus, weil weitere Länder als sichere Herkunftsländer eingestuft werden. Zudem könne das Dubliner Verfahren wieder konsequenter umgesetzt werden. Trotzdem werden auch im nächsten Jahr noch 600.000 Asylbewerber nach Deutschland kommen.

Drei Viertel der anerkannten Asylbewerber sind nach Meinung der Institute im erwerbsfähigen Alter. Allerdings stehen dem deutschen Arbeitsmarkt in diesem Jahr nur rund 89.000 Flüchtlinge zur Verfügung. Mangelnde Deutsch-Kenntnisse, geringe Berufserfahrung und langwierige Asylverfahren sorgen dafür. Im kommenden Jahr könnten bereits 295.000 Flüchtlinge auf den deutschen Arbeitsmarkt drängen. Trotzdem fordern die Institute von der Regierung ein Einwanderungsgesetz.

Quelle: Focus

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