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Wildunfälle: Was sagen die neuesten Statistiken?

Viele Wildtiere wagen sich inzwischen bis in die Städte vor. Außerdem steigt die Zahl der Fahrzeuge in Deutschland kontinuierlich. Die Frage ist, ob dadurch in den Städten auch die Zahl der Wildunfälle erhöht ist.

In den Stadtstaaten sieht die Statistik der Wildunfälle trotzdem sehr gut aus. In einigen Flächenbundesländern werden allerdings steigende Zahlen bei den Wildunfällen beobachtet. Das geht aus einer aktuellen Antwort der Bundesregierung zu einer Kleinen Anfrage der Grünen-Fraktion hervor.

Wie verändert sich die Zahl der Wildunfälle konkret?

Die besten Zahlen gibt es aus Bremen. Dort wurden im gesamten Jahr 2017 keine Wildunfälle mit Sachschäden oder Personenschäden gemeldet. Hamburg landet mit zwei Meldungen auf dem zweiten Rang der deutschen Bundesländer mit den wenigsten Wildkollisionen im Jahr 2017. In Berlin wurden 15 Unfälle gemeldet, an denen Wild beteiligt war. Lediglich in Berlin zeigt sich eine Zunahme. Ganz anders präsentiert sich die Entwicklung in Brandenburg. Dort stieg die Zahl der Wildunfälle von 166 im Jahr 2014 auf 221 im Jahr 2017. Das entspricht einer Steigerung um mehr als dreißig Prozent. Der Spitzenreiter bei den Wildunfällen ist Brandenburg damit allerdings nicht. Deutlich mehr Unfälle mit Wildbeteiligung wurden 2017 in Bayern (471), Niedersachsen (355) und Rheinland-Pfalz (236) gemeldet. Insgesamt steigt die Zahl der schwerwiegenden Wildunfälle mit hohen Sachschäden. Sie lag 2014 noch bei 296 Ereignissen und stieg im Jahr 2017 auf 512.

Welche Maßnahmen sollen Wildunfälle vermeiden?

An vielen Straßen gibt es bereits Wildwarnanlagen oder Installationen, welche den Tieren beim sicheren Überqueren der Straßen helfen sollen. Von 2015 bis 2017 sind einige solcher Anlagen hinzugekommen. Im Jahr 2017 wurde beispielsweise die Grünbrücke Spessart an der Autobahn A3 fertiggestellt, in deren Bau rund sechs Millionen Euro investiert wurden. Auch die Autofahrer auf der A7 zwischen dem Autobahndreieck Salzgitter und der Anschlussstelle Bockenem profitieren genau wie die dort lebenden Tiere von der neuen Grünbrücke Hainberg. Weitere 14 Objekte an Autobahnen und Bundesstraßen befinden sich aktuell in der Bauphase. Für eine ganze Reihe von zusätzlichen Grünbrücken und Grünunterführungen läuft momentan die Entwurfsplanung oder bereits das Planfeststellungsverfahren. Die immensen Investitionen des Bundes und der Länder in solche Projekte kommen den Tieren, den Autofahrern und den KFZ-Versicherungen zugute. Der Grund ist, dass sich die mit Abstand meisten Wildunfälle auf Autobahnen und Bundesstraßen ereignen. Dazu tragen die dort außerhalb von Ortschaften fehlenden Straßenbeleuchtungen sowie die hohen Fahrgeschwindigkeiten bei.

Quelle: Bundestag Drucksache 19/4849

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