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„Wie geht’s Deutschland?“ – AfD-Spitzenkandidatin sorgt für Eklat

Nach dem großen TV-Duell zwischen Angela Merkel und Martin Schulz lud das ZDF Vertreter der sieben Parteien ein, die ebenfalls eine Chance haben, in den Bundestag zu kommen. Dazu gehört jüngsten Umfragen zufolge auch die AfD.

AfD-Kandidatin Alice Weidel verlässt Show

In der Wahlsendung „Wie geht’s Deutschland?“ trafen Ursula von der Leyen für die CDU, Heiko Maas für die SPD, Katja Kipping für die Linke, Katja Suding für die FDP, Jürgen Trittin für die Grünen, Alice Weidel für die AfD und Andreas Scheuer für die CSU aufeinander.

Für Aufruhr sorgte AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel, weil sie die Wahlsendung nach einem Streit vorzeitig verlassen hatte. CSU-Generalsekretär Scheuer hatte sie zuvor aufgefordert, sich von Alexander Gauland, Co-Spitzenkandidat der AfD, und Björn Höcke, dem AfD-Landesvorsitzenden in Thüringen zu distanzieren. Scheuer erklärte, dass Gauland Höcke als „Seele der AfD“ bezeichnet habe. Für Scheuer sei Höcke hingegen nur ein Rechtsradikaler. Nach diesen Aussagen verließ Weidel wortlos ihren Platz und das Studio, begleitet vom Beifall des Publikums.

Ohne Worte – Alice Weidels Abgang

Moderatorin Marietta Slomka rief Weidel noch hinterher, ob sie jetzt gehe, woraufhin Slomka lediglich ein Nicken als Antwort erhielt. Nach der Sendung attackierten sowohl Weidel als auch Gauland die Moderatorin. Sie sei „parteiisch und vollkommen unprofessionell“ aufgetreten, so die Aussage in einer AfD-Pressemitteilung. Zudem habe sich Slomka mit der „frechen Intoleranz und der plumpen Argumenation der SPD und Grünen“ identifiziert. Das sei aber eines „öffentlich-rechtlichen Senders nicht würdig“. Weiterhin hieß es, Slomka dürfe ihre „persönlichen Animositäten“ nicht in den eigenen Sendungen offenbaren. Dies sei „ein weiterer Grund, die Zahlung des Rundfunkbeitrags zu verweigern“.

Allerdings kam es schon vor dem wortlosen Abgang Weidels zu heftigen Streitigkeiten. Während CSU-Mann Scheuer erklärte, dass er die Integration von Flüchtlingen als gelungen betrachte, wenn sie die deutsche Sprache sprechen und Eigenengagement zeigen, wollte Weidel wissen, ob er illegale Einwanderung damit legal machen wolle. Scheuer reagierte darauf mit den Aussagen zu Gauland und Höcke. Zu beachten ist dabei allerdings, dass Weidel schon lange für einen Ausschluss Höckes aus der Partei ist.

Weidels Abgang bei „Wie geht’s Deutschland?“ erinnert ein wenig an den TV-Eklat von Anfang Juli. Damals war es CDU-Mann Wolfgang Bosbach, der die Sendung nach einer hitzigen Debatte mit Jutta Ditfurth von den Grünen einfach verlassen hatte.

Quelle: dpa

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