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Wie abhängig sind die Jugendlichen vom Internet?

Als das Internet gestartet wurde, war es als Informations- und Kommunikationsmedium geplant. Diese Zielstellung besteht noch heute. Doch dieses positive Ziel hat mittlerweile einige negative Aspekte bekommen. Viele Menschen sind davon regelrecht abhängig geworden. Wir hatten im Zusammenhang mit dem Facebook-Ausfall bereits über einige Beispiele berichtet. Nun zeigt ein Fall aus Augsburg, wie groß die von den Angeboten im Internet ausgehenden Gefahren tatsächlich sind.

Jugendlicher muss von der Polizei abgeholt werden

Einem kurzen Bericht in der „Bild“vom 3. August 2014 ist zu entnehmen, dass vier Polizisten notwendig waren, um einen tobenden Jugendlichen in Gewahrsam zu nehmen. Er war in Rage geraten, nachdem ihm seine Mutter den Zugang zum Internet gesperrt hatte. Der 15-Jährige tobte derart, dass sich seine Mutter aus Angst mit seinem jüngeren Bruder in einem Zimmer verbarrikadierte, und sich nicht einmal wagte, der Polizei die Tür zu öffnen. Sie warf den Polizisten den Schlüssel durchs Fenster kurzerhand auf die Straße. Die Beamten brachten den Jugendlichen in die geschlossene Psychiatrie. Die Internetsperre hatte die Mutter verhängt, nachdem der Junge über sieben Stunden ununterbrochen gezockt hatte.

Welche Konsequenzen sollte man daraus ziehen?

Der unkontrollierte Wutanfall des Augsburgers ist de facto genauso zu betrachten wie die Entzugserscheinungen, die bei anderen Süchten auftreten. Durch die Internetsperre hat ihm die Mutter das Hilfsmittel genommen, mit dem er seine Spielsucht befriedigen konnte. Die Sucht nach Konsolenspielen, PC-Games und Onlinegames ist eine von Eltern oftmals unterschätzte Gefahr. Viele Eltern „parken“ ihren Nachwuchs vor dem Fernseher oder den Games, nur um selbst einmal ein wenig Ruhe zu haben. Auch dafür ist Facebook ein gutes Beispiel, denn dort ist durch die automatischen Posts der diversen Games deutlich erkennbar, wie viele Kinder und Jugendliche fast ihre gesamte Freizeit mit Zocken verbringen.

Was Eltern gegen eine Spielsucht tun können und sollten

Durch das Ruhebedürfnis der Eltern und die leichte Zugänglichkeit der Games findet eine gezielte Förderung der Ausbildung einer Spielsucht statt. Ratsam wäre genau das Gegenteil: Die Kids sollten von den Games möglichst lange ferngehalten werden. Wer in zunehmendem Maße zockt, kann davon nicht nur abhängig werden, sondern bereits als Kind und Jugendlicher in eine soziale Isolation geraten. Außenseiterstellungen in der Schule sind eine häufig beobachtete Folge, die dann wiederum Depressionen oder Mobbing nach sich ziehen kann. Wer das seinem Kind als Mutter oder Vater ersparen möchte, achtet von Beginn an auf eine strenge Dosierung der Spielzeiten.

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