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WHO plant Sondersitzung zu Mers am Dienstag

Der Mers-Ausbruch in Südkorea nimmt immer größere Ausmaße an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet deshalb auch nicht mit einem baldigen Ende des aktuellen Ausbruchs. Der WHO-Direktor für Gesundheitssicherung, Keji Fukuda, sprach nach dem Abschluss mehrtägiger Untersuchungen eines Expertenteams bereits am Samstag von einem komplexen Ausbruch der Erkrankung. Zudem könnte es noch Wochen dauern, bis die Kontrollmaßnahmen der Behörden erste Wirkungen erzielten. Nachdem am Sonntag die Zahl der Toten aufgrund von Mers auf 15 und die Zahl der bestätigten Neuerkrankungen auf 145 gestiegen war, berief die WHO für den morgigen Dienstag eine neue Sitzung des Mers-Ernstfall-Komitees ein.

15 Mers-Todesopfer in Südkorea

Bereits am Sonntag wurden sieben Neuerkrankungen vom Gesundheitsministerium Südkoreas gemeldet. Das bereits 15. Todesopfer der Erkrankung starb laut nationaler Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Behördenangaben in der südöstlichen Stadt Pusan.

Aus den aktuellen Meldungen geht ebenfalls hervor, dass sich die meisten Menschen neu im Samsung Medical Center in Seoul anstecken. Dort wurde bisher die größte Zahl von Neuerkrankungen gemeldet. Die Klinik hat bereits auf das Problem reagiert und angekündigt, dass man den Klinikbetrieb zumindest teilweise einstellen will. Bis zum 24. Juni 2015 will man keine weiteren OPs durchführen und keine neuen Patienten aufnehmen. Ausgenommen davon sind lediglich absolute Notfälle.

Fukudu warnte in Sejong vor weiteren Fällen, da es sich um einen „großen und komplexen“ Ausbruch handele. Trotzdem gäbe es aktuell keinen Beweis dafür, dass sich die Atemwegserkrankung auch außerhalb von Krankenhäusern übertrage. Natürlich muss man weiterhin wachsam bleiben und die betroffenen Patienten genau beobachten. Ebenfalls rät er zur Fortsetzung der bereits eingeleiteten Präventivmaßnahmen.

Warum breitet sich Mers in Südkorea so schnell aus?

Vertreter aus dem südkoreanischen Gesundheitsministerium hofften, dass der vor drei Wochen gestartete Ausbruch bereits am letzten Samstag seinen Höhepunkt erreichen würde. Diese Hoffnung wurde jedoch zerstört, wie Yonhap berichtet. So sollen auch am Sonntag noch insgesamt 4.500 Menschen unter Quarantäne gestanden haben.

Den wichtigsten Grund für die schnelle Ausbreitung des zugrundeliegenden Coronavirus sehen die Experten in den überfüllten Notaufnahmen der Krankenhäuser. Zudem könnte das Ärzte-Hopping, bei dem Ärzte zwischen verschiedenen Kliniken pendeln, mit ein Grund für die schnelle Ausbreitung sein.

Morgen will sich nun das Mers-Ernstfall-Komitee bereits zum neunten Mal treffen. Unter anderem wolle man künftig einzuleitende Maßnahmen gegen das Virus besprechen, hieß es weiter. Die Slowakei hatte ebenfalls kürzlich einen ersten Mers-Verdachtsfall gemeldet. Allerdings konnte hier zumindest vorläufig Entwarnung gegeben werden. Das teilte der Gesundheitsminister am Sonntagabend mit. Demnach hatte keine der vier Blutproben ein eindeutiges Ergebnis gezeigt, allerdings lag eine Probe so nah am Grenzwert, dass weitere Untersuchungen durchgeführt werden müssten.

Quelle: RP-Online

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