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WGA-Streik mit vorläufigem Drei-Jahres-Vertrag beendet

Bis vor ein paar Tagen sah es so aus, als könnte der Film- und Fernsehbranche durch einen Streik der Drehbuchautoren der Nachschub ausgehen. Doch am 4. Mai 2017 gelang eine Einigung der Gewerkschaften WGA East und WGA West mit der Alliance of Motion Picture and Television Producers. Sie sorgt dafür, dass die amerikanischen Studios künftig geschätzte 130 Millionen Dollar pro Jahr an Mehrausgaben für den Einkauf von Drehbüchern planen müssen. Noch ist der Deal zwischen der Alliance und der WGA nicht rechtskräftig, sondern bedarf eines mehrheitlichen Beschlusses der Gewerkschaftsmitglieder.

Vereinbarung kam erst nach Androhung eines Streiks zustande

Die Verhandlungen zum neuen Tarifvertrag der freien und festangestellten Drehbuchautoren begannen am 13. März 2017 und erwiesen sich als so zäh, dass sie mehrfach abgebrochen wurden. Daraufhin brachten die WGA East und WGA West eine Urabstimmung über einen Streik auf den Weg. Sie endete am 24. April 2017 mit einem Anteil von 96,3 Prozent der Stimmen für den Streik. Offenbar hat das Streikvotum die Studios derart unter Druck gesetzt, dass blitzschnell ein neues Angebot erarbeitet wurde. Sie dürften dabei im Hinterkopf gehabt haben, dass die Streiks der WGA in der Vergangenheit auch schon mehr als drei Monate dauerten. Das hätte erhebliche Auswirkungen auf die laufende Film- und Serienproduktion, die dann wiederum die Sendepläne der TV-Stationen nicht nur in den USA, sondern auch der Sender in Europa zur Folge hätten. Dadurch drohen den Studios Vertragsstrafen, die deutlich höher als die Mehrausgaben für den neuen Tarifvertrag mit den Drehbuchautoren wären.

Was soll sich für die Drehbuchautoren verbessern?

Das vorliegende Tarifvertragsangebot enthält einen Punkt, der völlig neu ist. Erstmals erhalten die Drehbuchautoren eine vertragliche Garantie zur Weiterbeschäftigung für den Fall, dass sie Elternzeit in Anspruch nehmen möchten. Auch die Zuschüsse, welche die Studios für die Sozialversicherung der Drehbuchautoren zahlen müssen, wurden kräftig erhöht. Neben höheren Mindestentlohnungen sollen die Drehbuchautoren künftig auch an den mit Filmen und Serien erzielten Gewinnen beteiligt werden. Hinzu kommt die konkrete Definition des pauschal abgegoltenen Zeitaufwands für Seriendrehbücher. Müssen dafür mehr als 2,4 Wochen Arbeitszeit aufgewendet werden, sind die Studios künftig zur Zahlung von Zuschlägen verpflichtet.

Quelle: wga.org

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