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Warum die meisten Weine von einer langen Lagerung nicht profitieren

In unseren Kellern horten wir immer öfter Weine, schließlich werden sie mit der Zeit immer besser. Das suggerieren uns zahlreiche Filme und Co., in denen völlig verstaubte Weinflaschen aus den vergangenen Jahrhunderten zu besonderen Anlässen hervorgeholt werden. Doch wie gut entwickeln sich Weine tatsächlich, wenn man sie lange lagert? Tatsache ist: Nur drei bis zehn Prozent der Weine sind für eine lange Lagerung ausgelegt. Alle anderen Weine verkraften dagegen nur ein bis zwei Jahre Lagerzeit zwischen ausrangierten Möbeln und Co.  Grund dafür: heute werden die Weine so ausgebaut, dass sie bereits beim Verkauf die optimale Trinkreife aufweisen. Längerfristige Lagerzeiten sind somit gar nicht vorgesehen.

Wann kann ich Weine längerfristig lagern?

Ob ein Wein eine lange Lagerung unbeschadet übersteht, ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Dazu zählt etwa das Alter der Reben, von denen die Trauben stammen, aus denen der Wein schließlich entsteht. So werden heute vielfach Trauben von jungen Pflanzen, die erst fünf bis zehn Jahre alt sind, gelesen. Für einen lagerfähigen Wein sind aber Trauben von möglichst alten Reben notwendig.

Als Grundsatz lässt sich sagen, dass der Tanningehalt im Wein darüber entscheidet, wie gut dieser lagerfähig ist. Je höher dieser ausfällt, desto länger kann der Wein gelagert werden. Ebenfalls wirken sich die Rebsorte und die Flaschengröße auf die Lagerfähigkeit eines Weins aus. So ist ein Wein aus Trauben der Cabernet Sauvignon Rebe besser für eine lange Lagerung geeignet als ein Wein aus Merlot-Trauben. Grund dafür ist auch hier wieder der erhöhte Tanningehalt. Allerdings kann auch ein Merlot gelagert werden, wenn die Erträge reduziert, die Maischestandzeit verlängert und höhere Schwefelgaben zugefügt werden. Trotzdem will der Weinkenner möglichst wenig Schwefel in seinem Wein vorfinden und die Maischestandzeiten, die den Tanningehalt erhöhen würden, sind in den vergangenen Jahren durch die Bank weg bei fast allen Weinen reduziert worden.

Ebenfalls kommt es bei der Lagerfähigkeit eines Weins auf die Flasche an, in der er gekauft wird. Eine große Flasche wirkt sich demnach positiv auf die Lagerfähigkeit des Weins aus. Bei kleinen Flaschen sollte der Wein eher zeitnah getrunken werden. Aber es gibt Ausnahmen: So halten sich Auslesen und Trockenbeerenauslesen oft über Jahre hinweg, obwohl sie in kleinen Flaschen abgegeben werden.

Welcher Wein eignet sich zur Lagerung?

Wer Rotweine bevorzugt, sollte auf tanninreiche Sorten setzen, um sie zu lagern. Hier sind der Cabernet Sauvignon, der Nebbiolo, der Syrah oder der SanGiovese zu nennen. Empfehlenswert ist auch ein Wein aus Trauben der Tannat-Rebe. Sie wird häufig in der Region Aquitanien im französischen Maridan angebaut. Diese Weine enthalten allerdings so viel Tannin, dass sie erst nach fünf bis 20 Jahren Flaschenreife überhaupt trinkbar sind.

Bei den Weißweinen kommt es auf den Säuregehalt an. Je höher dieser ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, den Weißwein lange lagern zu können. Für die Lagerung werden vor allem Qualitätsweine und Spätlesen, die langsamer reifen, empfohlen. Auch Beerenauslesen, die generell lange haltbar sind, eignen sich für die Lagerung.

Wichtig ist bei Weinen, die länger gelagert werden sollen, dass diese mit einem hochwertigen Verschluss versehen sind. Darauf sollte bereits beim Kauf geachtet werden.

Quelle: Wein.de

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