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Verkaufsstopp für mehr als 50 Medikamente durch EU verhängt

Die Ärzte in Deutschland werden derzeit darüber informiert, dass 52 Medikamente nicht mehr verschrieben werden dürfen. Ursache ist eine Mitteilung der für Arzneimittel zuständigen Zulassungsbehörde der Europäischen Union. Betroffen sind durchweg verschreibungspflichtige Medikamente aus der Gruppe der Generika, die von Ärzten und Krankenkassen wegen der günstigeren Kosten bevorzugt werden. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass sich bei den Patienten, von denen diese Präparate eingenommen werden müssen, kein Anlass zur Sorge besteht. Gesundheitliche Risiken gibt es nicht. Der Verkaufsstopp wurde vorsorglich wegen des Verdachts von Manipulationen bei verschiedenen Studien angeordnet.

Welche Medikamente sind vom Verkaufsstopp betroffen?

Der Verkaufsstopp gilt nicht für die Originalprodukte und auch nicht für die Generika der großen Pharmaunternehmen, wie beispielsweise Ratiopharm und Hexal. Betroffen sind unter Anderem diese Präparate:

• Alendronsäure (Osteoporosemedikament)
• Cefpodoxin (Antibiotika)
• Cevetiracetam (Antiepileptikum)
• Ciprofloxacin (Antibiotika)
• Entacapon (Parkinsonmedikament)
• Escitalopram (Medikament gegen Depressionen)
• Irbesatan ( Medikament gegen Bluthochdruck)
• Repaglinid (Antidiabetikum)
• Rizatripan (Migränemedikament)
• Tacrolimus (Immunsuppressivum)
• Valsartan (Medikament gegen Bluthochdruck)
• Venlafaxin (Medikament gegen Depressionen)

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte teilte dazu mit, dass es keine Anzeichen für eine Gesundheitsgefährdung der Patienten gäbe. Auch sind bisher keine Hinweise bekannt, dass die von der EU-Behörde aus dem Verkauf genommenen Präparate unwirksam sein könnten.

Warum verhängte die EU-Behörde den Verkaufstopp?

Bei dem indischen Unternehmens GVK Biosciences, das im Auftrag der Hersteller für die Studien zu den vom Verkaufsstopp betroffenen Generika Studien verantwortlich war, waren bei einer Routineinspektion Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Sie fanden sich bei den Elektrokardiogrammen der Probanden. Für die Mitglieder der Europäischen Zulassungsbehörde reichte das aus, um die Studienergebnisse von GVK Bioscriences aus den letzten zehn Jahren genauer zu untersuchen. Deshalb hatte das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bereits im Dezember die Überprüfung bei einigen Medikamenten angeordnet und die Zulassungen für einige Präparate vorsorglich außer Kraft gesetzt.

Quelle: Focus

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