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Verfassungsschutz fordert „hack backs“ durch Ermittler

Immer wieder werden Unternehmen und sogar Regierungsbehörden von Hackern angegriffen. Bei den Interviews im Vorfeld eines Symposiums zu den Cybergefahren forderte der deutsche Verfassungsschutz die Einführung der sogenannten „hack backs“.

Von Hackerattacken gehen erhebliche Gefahren auch für die Aufrechterhaltung der Versorgung und die Sicherheit der gesamten Bevölkerung aus. Hans-Georg Maaßen, der Präsident des deutschen Verfassungsschutzes macht deshalb die Forderung auf, die Cyberangriffe künftig mit einem noch umfangreicheren Maßnahmepaket zu unterbinden und zu neutralisieren.

Was ist unter den „hack backs“ zu verstehen?

Bei den „hack backs“ geht es vor allem darum, die eigentlichen Täter aufzuspüren, indem die Server der Hackernetzwerke von den Ermittlern gezielt angegriffen werden. Auf diese Weise lässt sich auch die Funktionalität der Hackernetzwerke nachhaltig stören. Hinzu kommt, dass die Ermittler des Bundeskriminalamts, der Landeskriminalämter und des Verfassungsschutzes durch die „hack backs“ die Möglichkeit bekämen, die entwendeten Daten auf den Servern und Client-Rechnern der Hacker zu löschen, sodass sie von den Angreifern nicht weiterverwendet werden können. In einem Interview mit der ARD verwies Hans-Georg Maaßen darauf, dass andere Länder die „hack backs“ bereits praktizieren, um sich gegen künftige Angriffe besser schützen zu können. Bei der Gegenspionage wäre es nämlich auch möglich, schon sehr frühzeitig Kenntnis vom Aufbau und der Funktionsweise der Schadcodes zu bekommen, die von den Hackern für die Cyberangriffe eingesetzt werden kann.

Hackerangriffe zielen nicht nur auf den Datendiebstahl ab

Um dieses Problem geht es bei einer Fachtagung am 16. Mai 2018, bei welcher die Frage geklärt werden soll, wie abwehrbereit der Staat insgesamt bei den Cyberattacken ist. Maaßen wies im Vorfeld darauf hin, dass Hacker im schlimmsten Fall die komplette Regierung lahmlegen könnten. Außerdem betonte er, dass auch wichtige Infrastrukturen wie Kraftwerke und Logistikzentren angegriffen werden könnten. Als Beispiel brachte er den erfolgreichen Hackerangriff auf ein Kraftwerk in der Ukraine im Jahr 2015. Zu dieser Zeit waren ebenfalls Angriffsversuche auf deutsche Kraftwerke beobachtet worden. Eine besonders erhöhte Gefahr sieht der Chef des Verfassungsschutzes dafür in den Zeiten politischer Unruhen und stagnierender diplomatischer Verhandlungen.

Quelle: ARD, RBB

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