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Verbraucherzentrale Sachsen verklagt Klosterfrau

Die Verbraucherzentrale Sachsen verklagt das Pharmaunternehmen Klosterfrau. Grund für die Klage: Die Empfehlung zu hoher Magnesium-Dosierungen. Die Klage wurde beim Landgericht Köln erhoben, wie die Verbraucherzentrale jetzt mitteilte. Demnach empfiehlt Klosterfrau auf der Packung der „taxofit Magnesium 600 Forte“ eine tägliche Dosis Magnesium von 600 Milligramm. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) dagegen empfiehlt lediglich 250 Milligramm Magnesium pro Tag in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.

Zu hohe Magnesium-Dosierung: Durchfall als Folge

Wie eine Sprecherin der Verbraucherzentrale Sachsen weiter ausführt, könne eine zu hohe Magnesium-Dosierung zu Durchfall führen. Zudem seien zu hohe Dosier-Empfehlungen bei Nahrungsergänzungsmitteln keine Seltenheit. In dem aktuellen Verfahren in Köln sieht die Verbraucherzentrale eine Möglichkeit zur Schaffung eines Präzedenzfalls. Bereits Mitte Juli habe man die Klage eingereicht.

Wie das Pharmaunternehmen MCM Klosterfrau Vertriebsgesellschaft mitteilte, handele es sich bei den „taxofit Magnesium 600 Forte“ Tabletten um ein sicheres Lebensmittel. Es sei seit über zwei Jahren im Verkehr und es gäbe kein Gefährdungspotenzial. Daher sei der Vorwurf nicht zutreffend.

Magnesium-Präparate bei allgemeiner Gesundheit unnötig

Aus rein medizinischer Sicht ist es allerdings unnötig, Magnesium-Produkte einzunehmen, wenn man gesund ist. Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) mitteilt, sei bei einem gesunden Menschen mit üblichen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten ein Magnesiummangel mit den dafür typischen Symptomen bisher nicht nachgewiesen worden. Auch die Wirkung von Magnesium bei Krämpfen ist bisher nicht belegt.

Nur bei einigen Krankheiten und der Einnahme bestimmter Medikamente könne ein Magnesiummangel gefördert werden. Dazu zählen bestimmte Magen-Darm-Leiden. Betroffene Patienten sollten dann aber im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt besprechen, ob die Einnahme von Magnesium-Tabletten sinnvoll ist. Betroffen sind davon laut DGE auch Diabetiker, Alkoholiker und Asthmatiker.

Trotzdem werden Magnesium-Präparate immer wieder empfohlen. Vor allem in Frauenzeitschriften finden sich nach positiven Berichten über Magnesium verstärkt Anzeigen für eben diese Produkte. Das betrifft übrigens auch andere Nahrungsergänzungsmittel und rezeptfreie Medikamente.

Quelle: dpa

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