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Verbietet China das Schürfen von Bitcoins?

Das zumindest geht aus einem Bericht des „Wall Street Journal“ hervor. Demnach sorge das energieintensive Schürfen der Bitcoins in China bereits für Probleme bei der Stromversorgung. Dabei geht es bei den Bitcoin-Schürfern aus China um Kapazitäten, die einen hohen Anteil des weltweiten Angebots der Kryptowährung ausmachen, wie die US-Zeitung unter Berufung auf „mit der Sache vertraute Personen“ berichtete.

Demnach soll eine Task Force, die unter der Federführung der chinesischen Notenbank stand, bereits in der letzten Woche die lokalen Behörden angewiesen haben, die Bitcoin-Farmen zu schließen und diese Schließungen zu koordinieren. So erhofft man sich offenbar einen „geordneten“ Ausstieg. Eine feste Deadline wollte man offenbar nicht nennen, denn die Notenbank hat auf eine entsprechende Anfrage nicht reagiert.

Behördenmitarbeiter bestätigte Bitcoin-Ausstiegs-Anordnung

Dass an dem Bericht etwas dran sein könnte, lässt auch ein Vertreter einer lokalen Regulierungsbehörde in der westlichen Region Xinjiang vermuten. Er soll dem Bericht zufolge bestätigt haben, dass seine Behörde eine entsprechende Anweisung erhalten habe.

Der Bitcoin selbst erhält mit dem Vorgehen Chinas einen schweren Schlag, wenngleich dieser nicht überraschend kommt. Schon in der letzten Woche gab es Medienberichte in dieser Richtung, wobei jedoch von einer Beschränkung des Stromverbrauchs die Rede war.

Was hat Strom mit dem Schürfen von Bitcoins zu tun?

Wer sich mit dem Bitcoin noch nicht näher befasst hat, stellt sich jetzt sicher die Frage, was Strom mit dem Schürfen der Bitcoins zu tun hat. Fakt ist, dass Bitcoins und andere Kryptowährungen mit rechenstarken PCs und Grafikkarten „geschürft“ werden müssen, ein Vorgang, der sehr energieintensiv ist. Die Beamten aus China gehen deshalb davon aus, dass die Bitcoin-Schürfer die niedrigen Strompreise, die in einigen Regionen des Landes gelten, ausgenutzt haben, um ihrer Tätigkeit nachzugehen. Dabei könnte es zu Beeinträchtigungen bei der regulären Stromversorgung gekommen sein.

Schließlich gilt China bis heute als Heimat von einigen der größten Bitcoin-Miner. Zusammen stellen sie ein gigantisches Computernetzwerk zur Verfügung, welches jedoch nicht zentral kontrolliert wird. Nur dieses sorgt für die Funktion der Kryptowährungen. Alle Bitcoin-Transaktionen werden verifiziert, das Logbuch „Blockchain“ wird in Datenbanken gespeichert und sie stellen das „technische Rückgrat“ für das Zahlungssystem Bitcoin zur Verfügung. Die Belohnung für diese „Arbeit“ besteht darin, dass neue Einheiten der Digitalwährung „ausgezahlt“ werden.

Im vergangenen Jahr haben sowohl der Bitcoin als auch andere Kryptowährungen massiv an Wert gewonnen. Vor allem Spekulanten wurden so angelockt. Allerdings schwanken die Preise sehr stark, teilweise bis zu mehreren Tausend US-Dollar binnen eines Tages. Deshalb warnen Regierungen und Aufseher bereits vor den Digitalwährungen, ein Crash stehe unmittelbar bevor, heißt es oft. Auch Starinvestor Warren Buffet erklärte, er könne „mit annähernder Sicherheit“ sagen, dass die Kryptowährungen „ein böses Ende“ nehmen werden.

Quelle: dpa

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