Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Uno-Studie deckt auf: 1,7 Millionen Neugeborene könnten gerettet werden

Weltweit sterben Millionen Neugeborene an Infektionen, obwohl die dagegen helfenden Medikamente theoretisch verfügbar wären. Allerdings bräuchten die Hilfsorganisationen dafür Mittel von 845 Millionen Euro pro Jahr.

Neben den 1,7 Millionen Neugeborenen, deren Leben gerettet werden könnte, könnten bei Hunderttausenden Babys lebenslange Komplikationen vermieden werden. Das geht aus einem Bericht von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Uno-Kinderhilfswerk und anderen Hilfsorganisationen hervor, den sie am Donnerstag in Genf vorstellten.

Einfache Mittel könnten Leben retten

Vor allem bei zu früh geborenen Babys könnten einfache Mittel dabei helfen, Leben zu retten. So würde schon eine hygienische Versorgung der Nabelschnur, die richtige Behandlung bei Neugeborenen-Gelbsucht, bei Durchfall und anderen Infektionen oder die vorübergehende Versorgung der Babys mit Sauerstoff ausreichen.

Unicef hatte erst vor wenigen Monaten gemeldet, dass alleine im letzten Jahr 5,4 Millionen Kinder weltweit ihren fünften Geburtstag nicht erlebten. Hinzu kamen eine Million Todesfälle zwischen fünf und 15 Jahren. Im Schnitt ergibt das einen Todesfall in fünf Sekunden, wie Unicef erläuterte. Allerdings hat sich die Sterblichkeit bei Kindern bereits deutlich reduziert: 1990 starben noch 12,6 Millionen Kinder weltweit.

960 Millionen US-Dollar nötig

Um die Behandlung kranker oder zu früh geborener Babys auszubauen, müsste man jährlich 960 Millionen US-Dollar, umgerechnet 845 Millionen Euro bis 2025 aufbringen. Wie Omar Abdi, stellvertretender Exkutivdirektor bei Unicef, erklärte, „kann die richtige Versorgung zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort den entscheidenden Unterschied machen“.

Gut 98 Prozent der Kinder sterben übrigens in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen, etwa in Südasien und in Afrika südlich der Sahara. Dort müssten die humanitären Einrichtungen, aber genauso die Regierungen dafür sorgen, dass jedes Neugeborene in Not stationär behandelt werden kann. Dafür haben die Hilfsorganisationen einen Aktionsplan aufgelegt. Dieser sieht vor, dass bis 2025 75 Prozent der Neugeborenen die nötigen Antibiotika bekommen sollen, wenn ein Verdacht auf schwere Infektionen besteht.

Bis zum Jahr 2030 soll das Überleben von Neugeborenen und Kleinkindern weltweit gesichert werden, so das Ziel der Weltgemeinschaft. Wie das Uno-Kinderhilfswerk Unicef berichtet, gibt es zwar positive Trends, was die Kindersterblichkeit angeht, allerdings geht es zu langsam voran.

Quelle: dpa

About Author