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Tröglitz kommt nicht zu Ruhe – Brandstifter sorgen für Entsetzen

Dass die Ortsverwaltung der Gemeinde Tröglitz zugestimmt hatte, vierzig Asylbewerber aufzunehmen, hat in den letzten Tagen immer wieder für Aufregung und heftige Diskussionen gesorgt. In der Kommune sind zwei Lager entstanden. Der Bürgermeister Markus Nierth hatte aus Angst sein Amt aufgegeben, nachdem er von Rechtsextremisten massiv bedroht worden war. Nun kam die nächste schlimme Nachricht aus der knapp 3.000 Seelen zählenden Kommune im Burgendlandkreis: In der Nacht vom 3. auf den 4. April 2015 ist das Gebäude in Brand gesteckt worden, in dem die Asylbewerber untergebracht werden sollten. Glücklicherweise konnten sich die beiden noch vorhandenen Mieter des Hauses in Sicherheit bringen, ohne durch das Feuer verletzt zu werden.

Welche Erkenntnis gibt es bisher zum Brand in Tröglitz?

Von der zuständigen Staatsanwaltschaft Halle wurden Ermittlungen eingeleitet, nachdem die Feuerwehren vor Ort Hinweise auf Brandstiftung festgestellt hatten. Jörg Wilkmann, einer der Staatsanwälte aus Halle, gab in einem Pressestatement an, dass die Ermittler derzeit von einem „besonders schweren Fall von Brandstiftung“ ausgehen. An dem Gebäude wurden Hinweise auf einen Einbruch gefunden. Bei dem Brand im künftigen Flüchtlingsheim in Tröglitz wurde der gesamte Dachstuhl zerstört, der eigens für die Aufnahme der Asylbewerber ausgebaut worden war. Ex-Bürgermeister Markus Nierth bot sofort für die Flüchtlinge zwei freie Wohnungen in der Kommune an. Außerdem bat er die Einheimischen darum, private Unterkünfte bis zur Wiederherstellung des Flüchtlingsheimes bereitzustellen.

Nach Brand im Flüchtlingsheim wurde Staatsschutz eingeschaltet

Dass es sich tatsächlich um einen Fall von Brandstiftung handelt, bestätigte die lokale Polizei bereits vor der Pressekonferenz am 4. April 2015 in einem Informationsblatt. Dass inzwischen auch der Staatsschutz die Hintergründe des Brandes im Flüchtlingsheim Tröglitz ermittelt, ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Täter in den Kreisen der Rechtsextremisten vermutet werden. Die Landespolitiker in Sachsen-Anhalt zeigten sich entsetzt über die Vorgänge in Tröglitz. Landrat Götz Ulrich bezeichnete den Brand als „unfassbar“. Reiner Haseloff, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, sprach von einem „gemeinen Verbrechen“. Inzwischen gibt es von der Bürgerinitiative einen Aufruf zu einem Friedensgebet, das am Ostersamstag um 17 Uhr auf dem Friedensplatz in Tröglitz stattfinden soll.

Quelle: ARD, n-tv, Tagesspiegel

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