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Synagogentür von Halle/Saale wird zum Kunstprojekt

Die Synagogentür in Halle/Saale hat etlichen Menschen das Leben gerettet. Der rechtsextreme Attentäter konnte diese nicht überwinden. Jetzt soll die Tür künstlerisch gestaltet und ausgestellt werden.

Die Tür wird schon als Symbol für das „Wunder von Halle“ bezeichnet. Am hielt sie einem rechtsextremen Angreifer stand und rettete so Dutzenden Menschen das Leben.

Synagogentür wird ausgestellt

Wie jetzt Max Privorozki, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, bekannt gab, soll die Tür künstlerisch gestaltet und ausgestellt werden. Die Repräsentantenversammlung der Gemeinde habe den Entschluss gefasst. Sie hatte am Donnerstagabend das erste ordentliche Treffen nach dem Anschlag abgehalten.

Bei dem Anschlag waren rund 50 Menschen in der Synagoge. Mit Sprengsätzen, die der Täter gegen die Tür warf, und Schüssen, versuchte er, in das jüdische Gotteshaus zu kommen. Der schwer bewaffnete Stephan Balliet scheiterte jedoch und erschoss daraufhin eine 40-jährige Frau aus Halle sowie einen 20-jährigen Mann in einem nahe gelegenen Dönerladen. Auf der Flucht verletzte er zudem noch ein Ehepaar aus Landsberg im Saalekreis schwer. Die Tat hat der 27-jährige mittlerweile gestanden. Rechtsextreme und antisemitische Motive räumte er dabei ein. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft.

Pläne mit Synagogentür reiften länger

Schon eine Woche nach dem Anschlag vom 09. Oktober 2019 hatte Privorozki bekannt gegeben, dass es verschiedene Ideen gäbe, wo die Tür künftig sein solle. Damals erklärte er, er könne sich einen Standort im Hof der Synagoge vorstellen. Dann könnten Besucher schon beim Eintreten in die Synagoge erkennen, wie diese Tür etlichen Menschen das Leben rettete. Genauso gut könnte man sich vorstellen, die Tür in der Stadt aufzustellen.

Die jüdische Gemeinde ist eigenen Angaben zufolge mittlerweile fast täglich mit dem Landeskriminalamt in Kontakt. Ziel ist es, neue Sicherheitsvorkehrungen für das Gotteshaus zu treffen. Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, hatte der Synagogentür bei einem Gedenkgottesdienst für die Opfer den Beinamen „das Wunder von Halle“ gegeben.

Quelle: dpa

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