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Supermond machte Venedig zu schaffen

Wer in den letzten Januartagen 2018 Venedig besuchte, bekam ein recht ungewöhnliches Bild zur sehen, denn in den kleineren Seitenkanälen steckten die Gondeln fest. Der Grund war ein extrem niedriger Wasserstand, der vor allem dem sogenannten Supermond geschuldet war. Inzwischen sind die Gondolieri mit ihren Booten aber wieder weitgehend normal unterwegs.
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Die Bilder von überfluteten Plätzen sind in Venedig deutlich häufiger als trockengelegte Kanäle zu sehen. Deshalb wird von vielen Klimaforschern bereits befürchtet, dass die Gebäude in der italienischen Metropole eines Tages gänzlich zu Inseln werden könnten. Ein Teil des Anstiegs des Meeresspiegels wird jedoch dadurch kompensiert, dass sich der Erdboden unter der Stadt zusammen mit den Alpen kontinuierlich hebt.

Was war für die trockenen Kanäle verantwortlich?

Ende Januar 2018 kamen mit einer längeren Trockenheit und einem Supermond zwei Faktoren zusammen, welche die niedrigen Wasserstände in den Kanälen der Stadt bewirkten. Zu Jahresbeginn werden in Venedig beim Wechsel der Gezeiten ohnehin niedrigere Wasserstände als in der restlichen Zeit des Jahres beobachtet. Jetzt machte sich vor allem der Supermond bemerkbar. Die dessen Beeinflussung fiel der Wasserstand bei Ebbe besonders niedrig aus. Am 30. Januar 2018 lag er 60 Zentimeter unter dem normalen Niveau. Neu ist dieses Phänomen in Venedig nicht, sondern es tritt immer wieder im Zusammenhang mit einem Supermond auf. Dabei lag der Wasserstand in den Jahren 1989 und 2008 sogar noch 30 Zentimeter unter dem Level, welches Ende Januar 2018 von den lokalen Behörden gemessen wurde. Der bisherige Rekordwert stammt mit 1,31 Metern aus dem Jahr 1934.

Welche Bedeutung haben die Kanäle für Venedig?

Auf den ersten Blick mag der Eindruck entstehen, dass die Gondeln vor allem eine Touristenattraktion sind. Natürlich sind die singenden Gondolieri aus dem touristischen Angebot der Metropole nicht wegzudenken. Aber auch die Sicherheits- und Rettungsdienste sind auf die Kanäle angewiesen, weil viele Häuser nicht oder nur mit großen Umwegen auf „normalen“ Straßen erreichbar sind. Stellenweise mussten die Bewohner der Stadt deshalb in den letzten Januartagen 2018 länger als sonst auf Hilfe warten. Inzwischen sind die Einflüsse des Supermonds nicht mehr ganz so stark. Außerdem haben Niederschläge zur Normalisierung des Wasserstands in den Kanälen von Venedig beigetragen.

Quelle: Corriere del Veneto

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