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Strom zu teuer: Lech-Stahlwerke stoppen Produktion

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Die Strompreise sind zuletzt massiv gestiegen, wie jeder am eigenen Leib erfahren hat. Jetzt haben die Lech-Stahlwerke in Bayern als erster großer Betrieb ihre Produktion eingestellt. Aufgrund der hohen Stromkosten sei die energieintensive Stahlherstellung „wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll“.

Die Lech-Stahlwerke mit Sitz im bayerischen Meitingen haben jetzt als eines der ersten großen Stahlwerke Deutschlands die Produktion eingestellt. Generell ist die Stahlherstellung sehr energie- und damit kostenintensiv, doch die jüngsten Preissteigerungen konnten offenbar nicht mehr aufgefangen werden. Wie es von einem Unternehmenssprecher hieß, lege man die Produktion tageweise still, da diese „wirtschaftlich nicht sinnvoll“ sei. Durch den Krieg in der Ukraine habe sich die Situation in den letzten Tagen dramatisch verschärft, hieß es weiter.

Unternehmen will Strompreisentwicklung verfolgen

In seiner Erklärung gab das Unternehmen an, die Strompreisentwicklung am Markt weiter genau zu verfolgen und dann entsprechend zu reagieren. Nach Unternehmensangaben werden in dem Elektro-Stahlwerk jährlich eine Million Tonnen Stahl hergestellt. Dabei falle ein Stromverbrauch an, der dem einer Stadt mit 300.000 Einwohnern entspricht. Am Standort sind insgesamt über 1.000 Mitarbeiter (inklusive Tochterfirmen) beschäftigt. Die Lech-Strahlwerke sind allerdings auch das einzige Stahlwerk in Bayern.

Unterdessen hat das Bundeskabinett entschieden, dass Verbraucher und Firmen ab Juli 2022 keine EEG-Umlage mehr über die Stromrechnung zahlen sollen. Bereits am Mittwoch hat das Bundeskabinett die Entscheidung angesichts der drastisch steigenden Strompreise auf den Weg gebracht.

Verzicht auf EEG-Umlage soll Druck mindern

Der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat dazu erklärt, dass man mit der frühzeitigen Abschaffung der EEG-Umlage den Druck durch Strompreissteigerungen und Inflation zumindest etwas mindern könne. Dennoch müsse man „angesichts der jetzt exorbitant gestiegenen Preise über weitere Entlastungen reden“. Die deutsche Energieversorgung müsse zudem auf „robustere Füße“ gestellt werden. Dies gelte sowohl für den Ausbau von erneuerbaren Energien, als auch für den Bau der LNG-Terminals.

Laut Finanzminister Christian Lindner sollen Menschen und Betriebe durch die jüngste Entscheidung um rund 6,6 Milliarden Euro entlastet werden. Er sieht in der Entscheidung allerdings nur eine „erste Maßnahme“. Zuletzt hatte Linder noch ohne Entlastungen geplant, zeitgleich aber hohe Investitionen in den Klimaschutz angekündigt.

Die Fördergelder für erneuerbare Energien sollen dabei künftig aus dem Klimafonds der Bundesregierung kommen. Die Kosten dafür solle der Bund tragen. Die Finanzen der Länder und Kommunen sollen dagegen nicht belastet werden.

Quelle: Reuters

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