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StreamOn-Verbot gefordert

Am Freitag hat die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) die Bundesnetzagentur dazu aufgefordert, die von der Telekom neu angebotene Datenoption StreamOn zu verbieten. Laut Angaben der Verbraucherschützer verstoße das neue Angebot gegen das Gebot der Netzneutralität. Laut diesem müssen alle Daten im Internet gleich behandelt werden.

Telekom widerspricht Vorwürfen

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries hatte bereits vor fünf Wochen angekündigt, eine Prüfung durch die Bundesnetzagentur anzustreben, nachdem von mehreren Seiten Kritik am neuen StreamOn-Angebot der Telekom kam.

Die Telekom selbst sieht das natürlich anders und wehrt sich gegen die Vorwürfe der Diskriminierung. Am Freitag erklärte das Unternehmen auf Anfrage, dass „die Telekom für das offene und freie Internet steht“. Gleichzeitig halte man sich an die „Regeln zur Netzneutralität“, ausgehend von der Definition der EU. Ganz glauben kann man das jedoch nicht, wenn man bedenkt, dass bestimmte Dienste, wie etwa das Streamen von Videos oder Musik, künftig nicht mehr auf das Datenvolumen des Kunden angerechnet werden sollen.

Wovor fürchten sich Verbraucherschützer bei StreamOn?

Verbraucherschützer befürchten langfristig Nachteile für den Kunden. Florian Glatzner, VZBV-Medienexperte geht davon aus, dass die Wahlfreiheit der Verbraucher bei den Streamingdiensten langfristig eingeschränkt werde. Außerdem würde es auf lange Sicht gesehen zu höheren Mobilfunkpreisen kommen. Das Angebot StreamOn steht aus Sicht von Glatzner zudem Innovationen entgegen. Außerdem werden sich kleinere Streaminganbieter aufgrund der administrativen und finanziellen Hürden nicht mehr am Markt halten können. Dadurch gibt es weniger Anbieter und die verbleibenden Streaming-Anbieter können nicht nur Inhalte, sondern auch Preise nahezu frei bestimmen.

Die Telekom hat sich zunächst für Apple Music, Amazon, YouTube, Netflix, Spiegel TV und das Videoangebot von Spiegel Online als Partner entschieden. Abrufe über diese Portale werden beim StreamOn Tarif demnach nicht auf das Datenvolumen angerechnet. Ausnahmen gelten dagegen für den Musikdienst Spotify, der bisher noch kein Telekom-Partner ist. Allerdings will die Telekom das Partnernetz künftig noch weiter ausbauen.

Quelle: dpa

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