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Steigende Strompreise: Forderung nach geringeren Steuern wird laut

Die seit Jahren steigenden Strompreise rauben nicht nur Verbrauchern den letzten Nerv. Verbraucherschützer und der Energie-Branchenverband BDEW haben jetzt noch einmal die Forderungen nach Steuersenkungen verstärkt. Stefan Kapferer, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung beim BDEW erklärte, dass die Belastung des Strompreises durch staatliche Abgaben auf ein Rekordhoch geklettert ist. Deshalb sei es umso wichtiger, dass die Steuern und Abgaben gesenkt werden. Dies gelte insbesondere für die Stromsteuer, so Kapferer der Deutschen Presse-Agentur gegenüber.

Was fordert die Branche vom Staat hinsichtlich der Strompreise?

Die Branche fordert eine komplette Abschaffung der Stromsteuer, die derzeit immerhin bei sieben Prozent liegt. Die Steuerbefreiungen, die für energieintensive Unternehmen gewährt werden, sollen zudem künftig aus dem Bundeshaushalt bezahlt werden. Das fordert Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW. Derzeit werden die Steuerbefreiungen vom Verbraucher getragen, der dafür höhere Preise zahlen muss.

Wie die Preisportale Check24 und Verivox herausfanden, haben sich die Strompreise für Haushaltskunden alleine von Januar bis Juni 2017 um 2,5 bis drei Prozent erhöht. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden für eine klassische Familie wären das laut Verivox 83 Euro mehr im Monat. Bei Check24 sprach man sogar von 84 Euro Zusatzkosten für Sondervertragskunden und 89 Euro für Kunden in der Grundversorgung. Beide Preisportale gehen davon aus, dass die Preise sich zum neuen Jahr nochmals erhöhen, da die Netzentgelte steigen dürften.

Verdopplung der Strompreise seit Jahrtausendwende

Seit dem Jahr 2000 haben sich die Strompreise für Verbraucher nahezu verdoppelt. Die Kritiker sehen als Hauptgrund dafür die stark angestiegene Abgabenlast an. Sie fällt lediglich deshalb an, damit die Energiewende gefördert werden kann. Auch den Netzentgelten, die dem Ausbau und dem Erhalt des Stromnetzes dienen sollen, gibt man eine Mitschuld an den steigenden Strompreisen.

Über die Hälfte des zu entrichtenden Strompreises (55 Prozent) fallen für Abgaben und Steuern an. Das sind aufs Jahr gerechnet gut 20 Milliarden Euro. Dazu kommen dann noch die Netzentgelte. Die Kosten für Beschaffung und Stromverkauf machen dagegen nur ein Fünftel der derzeit gültigen Strompreise aus.

Quelle: dpa

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