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Sorgt hohe Nitratbelastung für erhöhte Trinkwasserkosten?

Wie aus einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes (UBA) hervorgeht, sind in mehr als einem Viertel der deutschen Wasserspeicher die Nitratwerte erhöht. Sie liegen deutlich über dem gesetzlichen Limit. Das hat der SPIEGEL zuerst berichtet.

Wie kommt es zum erhöhten Nitratgehalt im Trinkwasser?

Vor allem der massive Einsatz von Mineraldünger beim Obst- und Gemüseanbau sowie die intensivierte Tierhaltung, verbunden mit vermehrtem Gülle- und Mist-Aufkommen auf den Feldern sorgen für die erhöhten Nitratwerte. Auf diese Weise gelangt Nitrat ins Grundwasser, in Flüsse und nicht zuletzt auch in die örtlichen Wasserwerke. Oftmals müssen die Wasserversorger bereits heute aufwändigere und teurere Verfahren einsetzen, um das Trinkwasser sauber zu halten.

Das kann dann langfristig auch zu erhöhten Kosten für Verbraucher führen. Wie die Studie des UBA weiter ergibt, müssten deutsche Wasserwerke in Zukunft 580 bis 767 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich ausgeben, wenn die Belastungen des Trinkwassers mit Nitrat nicht bald zurückgehen.

Dabei haben die Studienautoren auch ausgerechnet, wie hoch die Preiserhöhungen ausfallen müssten. Für den Endverbraucher wären es 32 bis 45 Prozent mehr, den sie pro Kubikmeter Trinkwasser zahlen müssten. Bei einer vierköpfigen Familie könnten bis zu 134 Euro Mehrkosten pro Jahr anfallen.

Gülleeinsatz einschränken und Trinkwasser sauberer machen?

Bereits am 02. Juni 2017 trat die neue Düngeverordnung in Kraft. Sie soll die bundesweite Nitrat- und Güllebelastung senken. Generell wird mit ihr der Einsatz von Gülle deutlich eingeschränkt. Gleichzeitig fordert aber UBA-Präsidentin Maria Krautzberger, dass die Düngeverordnung in den betreffenden Regionen „konsequent umgesetzt und verstärkt kontrolliert“ werde. Wenn trotz der neuen Verordnung die Werte nicht zurückgehen, müsse der Gesetzgeber zudem strengere Auflagen erteilen.

Das Umweltministerium betrachtet die aktuelle Lage das Trinkwasser betreffend ebenfalls kritisch. Immer häufiger ist es den Versorgern kaum noch möglich, die Grenzwerte einzuhalten. So werden zunehmend häufiger belastetes und sauberes Wasser miteinander vermischt, um die gesetzlichen Vorgaben überhaupt einzuhalten.

Obwohl Nitrat den Pflanzen beim Wachsen hilft und häufig als Dünger eingesetzt wird, führen überhöhte Mengen des Düngers zu sehr starken Wasserverschmutzungen. Sie können zudem die biologische Vielfalt in den Gewässern einschränken. Auch für Menschen ist Nitrat gefährlich. Nehmen sie Wasser mit einem Nitratgehalt von über 50 Milligramm pro Liter auf, wirkt sich das erheblich auf die eigene Gesundheit aus. Im Körper kann Nitrat zu dem gefährlichen Nitrit umgebaut werden. Besonders gefährlich ist das für Kleinkinder und schwangere Frauen.

Quelle: UBA

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