Das zumindest geht aus der Beschreibung eines aktuellen Falls im „Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry“ vom Dienstag hervor. In diesem berichten die Mediziner rund um Thomas Edmund Kimber von der Universität Adelaide von einer Frau, die bei einem Umzug geholfen und beim Einräumen der Schränke lange in einer engen Skinny Jeans gehockt hatte.
Skinny Jeans haben Muskeln und Nerven geschädigt
Die knallengen Jeans sorgten den Ärzten zufolge für eine Schädigung von Muskeln und Nervenfasern. Am Abend verspürte die 35-Jährige ein Taubheitsgefühl in den Füßen, sie stolperte, stürzte und konnte nicht mehr aufstehen. Erst nach mehreren Stunden am Boden liegend, wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Waden waren dabei so stark angeschwollen, dass die Frau aus den Jeans geschnitten werden musste. Die Knöchel und Zehen konnte sie nicht mehr richtig bewegen, auch hatte sie unterhalb der Knie und in den Füßen kein Gefühl mehr. Vier Tage lang wurde die Frau mit Infusionen behandelt, bevor sich die Nervenfunktionen wieder verbesserten.
Mediziner warnen vor Skinny Jeans und Kompartmentsyndrom
In den Untersuchungen fanden die Mediziner heraus, dass die Muskeln und Nervenfasern der Unterbeine nach dem langen Zusammendrücken geschädigt waren. Durch die enge Skinny Jeans seien die Symptome noch verstärkt wurden. Sie gehen davon aus, dass ein Kompartmentsyndrom ausgelöst wurde, bei dem Gewebe zwar anschwillt, sich aber nicht ausdehnen kann.
Normalerweise tritt das Syndrom bei Brüchen oder Blutergüssen auf. Die Muskeln und deren Abbauprodukte können dann im schlimmsten Fall sogar die Nieren schädigen. Das war zwar bei der Frau in den Skinny Jeans nicht der Fall, dennoch zeigen sich die Mediziner besorgt.
Man habe bisher noch nie eine solche Kombination von Schäden an Waden- und Schienbeinnerven nach längerem Hocken beobachtet, hieß es. Daher geht man davon aus, dass der Fall eine neurologische Komplikation sei, die durch das Tragen zu enger Jeans verursacht werde.
Quelle: FAZ
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