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Sharing Economy in der Diskussion

Die Sharing Economy, also das Tauschgeschäft, boomt. Schnell lässt sich so ein Büro für ein paar Tage anmieten oder ein Privatzimmer für den Wochenend-Trip. Am bekanntesten in diesem Bereich ist sicher noch das Carsharing. Und dass der Markt mit dem Tauschgeschäft boomt, zeigt jetzt auch eine Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen. Kein Wunder also, dass Sharing Economy eines der zentralen Themen auf dem Verbrauchertag ist.

Was wollen Verbraucher bei Sharing Economy?

Der deutsche Verbrauchertag diskutiert vor allem über Chancen und Risiken von Sharing Economy. Vorwiegend geht es um Online-Plattformen, auf denen Autos, Unterkünfte und sogar Kleider geteilt werden. Wie Klaus Müller, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), erklärte, seien aber auch hier Sicherheit und ein gewisses Mindestmaß an Verbraucherschutz von Bedeutung. Vor allem die Vermittlungsplattformen sind dabei gefragt. Sie müssen Qualität und Transparenz sicherstellen, selbst wenn Privatpersonen plötzlich zu Anbietern werden.

Wie die Umfrage der Verbraucherzentralen ergab, sind neben Datenschutz auch garantierte Leistungen für die Deutschen bei Sharing Economy besonders wichtig. Darüber hinaus erwarten die Verbraucher, dass gesetzliche Standards eingehalten werden und die Ansprechpartner schnell erreichbar sind. Neun von zehn Befragten beantworteten die Umfrage damit, dass ihnen diese Punkte wichtig oder sehr wichtig sind.

Sharing Economy hat Markt noch nicht vollständig durchdrungen

Obwohl die Sharing Economy Angebote auf dem Vormarsch sind, den Markt haben sie noch nicht vollständig durchdrungen. Wie aus der Umfrage hervorging, haben gerade einmal 13 Prozent der Befragten bisher eine Kleidertauschbörse genutzt. Bei den Carsharing-Diensten waren es nur zehn Prozent. Vier Prozent haben ein Appartement auf Tauschbasis angemietet. 36 Prozent gaben an, schon einmal Mitfahrgelegenheiten genutzt zu haben und 18 Prozent haben Werkzeuge bereits ver- oder ausgeliehen.

Auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hat eine Umfrage zu Sharing Economy gestartet. Die Ergebnisse sind sehr ähnlich. Wie aus der Verbraucherzentralen-Umfrage weiter hervorgeht, ist die Bereitschaft, selbst Dinge zu verleihen, unter den Verbrauchern sehr groß. Lediglich elf Prozent lehnen ein solches Tauschgeschäft rigoros ab. Vier der fünf Befragten gaben allerdings an, ihre Sachen nur an Personen aus dem engen Bekanntenkreis zu verleihen. Das eigene Auto zu verleihen, können sich die wenigsten vorstellen, jeder Fünfte gab an, dass man sich dies nicht vorstellen könne, ebenso wenig wie das Auto eines anderen auszuleihen.

Nachteile bei Sharing Economy

Auch für Sharing Economy finden sich natürlich Kritiker am Markt, wie etwa Soziologe Harald Welzer. Er erklärt, dass Sharing Economy wenig mit Teilen zu tun habe, sondern jede Alltagshandlung schlichtweg zu Geld gemacht würde. Er warnt davor, dass demnächst noch Geld dafür verlangt wird, wenn der Nachbar das Paket annimmt, wenn man selbst nicht zu Hause ist. Zudem kritisierte Welzer, dass die Vermittlungsportale zu viel Geld verdienten, während Versicherungen und Arbeitsschutz schlicht nicht vorhanden seien.

Quelle: Tagesschau

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