Der Dieselgate macht sich jetzt auch in der Automobilbranche bemerkbar. Die Autofahrer sind so verunsichert, dass sie sich erstmals seit 2009 beim Neuwagenkauf wieder vermehrt für Benziner statt Dieselfahrzeuge entscheiden. Das geht aus Angaben der Autoindustrie selbst hervor.
Zehn Prozent mehr Benziner verkauft
Demnach stieg der Absatz von Benzinern alleine im ersten Halbjahr 2017 um knapp zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und damit auf 3,66 Millionen Fahrzeuge, wie der europäische Autoverband ACEA mitteilte. Diesem Verband gehören nahezu alle großen Hersteller an.
Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der verkauften Dieselfahrzeuge auf 3,51 Millionen. Die Benziner haben offiziellen Angaben zufolge somit einen Marktanteil von 48,5 Prozent erreicht, während die Dieselfahrzeuge nur noch auf 46,3 Prozent Marktanteil kommen.
Leichter Zuwachs auch bei alternativen Antrieben
Einen leichten Zuwachs konnte man auch bei den Fahrzeugen mit alternativen Antrieben beobachten. Im ersten Halbjahr 2016 lagen deren Absatzzahlen noch bei 289.700, im ersten Halbjahr 2017 kletterten sie auf 393.000 Autos. Erik Jonnaert, Generalsekretär beim ACEA gab an, dass die alternativen Antriebe in Zukunft „zweifelsohne eine wachsende Rolle spielen“ werden. Allerdings forderte er auch verstärkte Maßnahmen, um die Autofahrer vom Kauf der alternativ angetriebenen Modelle zu überzeugen. Anreize müssten verstärkt geschaffen werden.
Dieselfahrzeuge jedoch sind seit einigen Jahren heftig in die Kritik geraten. Hersteller, wie VW, hatten mit Software-Manipulationen versucht, den tatsächlichen Schadstoffausstoß der Fahrzeuge schönzurechnen. In vielen großen Städten, wo die Belastung mit gesundheitsgefährdenden Stickoxiden schon jetzt über den zugelassenen Grenzwerten liegt, drohen Dieselfahrzeugen zudem Fahrverbote.
Quelle: Reuters
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