Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Sanierung der „Gorch Fock“ könnte gestoppt werden

Schon seit 2015 sind zwei Werften damit beschäftigt, das Segelschulschiff „Gorch Fock“ zu runderneuern. Zuerst war eine „kleine“ Instandsetzung mit einem Budget von zehn Millionen Euro geplant. Zu Jahresbeginn 2017 wurde das Budget auf 75 Millionen Euro aufgestockt. Nun zeichnet sich ab, dass für die Sanierung des Großseglers weitere 25 Millionen Euro benötigt werden.

Diese Mittel müssen vom Bundesverteidigungsministerium aber erst freigegeben werden. Das heißt, derzeit ist unklar, ob und wann die Sanierung der „Gorch Fock“ komplett beendet werden kann. Die Führungsspitze der Deutschen Marine geht derzeit davon aus, dass das Segelschulschiff wahrscheinlich frühestens im Jahr 2019 wieder zur Verfügung stehen wird. Falls das Verteidigungsministerium die zusätzliche Mittel nicht bewilligt, droht dem Schiff des Typs Bark die Abwrackung mit der Konsequenz, dass die Marine der Bundesrepublik kein Segelschulschiff mehr hat.

Wissenswerte Fakten rund um die „Gorch Fock“

Die Dreimast-Bark wurde am 24. Februar 1958 in der Werft Bloom & Voss in Hamburg auf Kiel gelegt. Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr später erfolgte der Stapellauf. Nach einem weiteren Ausbau wurde das Segelschulschiff im Dezember 1958 in den aktiven Dienst übernommen. Seither hat der Großsegler rund 750.000 Seemeilen zurückgelegt und konnte in über 180 Häfen rund um den Globus in Augenschein genommen werden. Bei ihren Reisen hat die „Gorch Fock“ zwei Geschwindigkeitsrekorde bei den Segelschiffen der Verdränger-Klasse aufgestellt. Der Top-Wert der Geschwindigkeit lag bei 18,2 Knoten. Das sind umgerechnet knapp 34 Kilometer pro Stunde.

Welche technischen Eckdaten weist die „Gorch Fock“ auf?

Der Großsegler bringt es inklusive Bugspriet auf eine Länge von rund 89,3 Metern bei einer Breite von 12 Metern. Er weist einen maximalen Tiefgang von 5,35 Metern auf und verdrängt mehr als 2.000 Tonnen Wasser. Die Bark besitzt drei Masten mit 23 Segeln, die insgesamt eine Segelfläche von 2.037 Quadratmetern zur Verfügung stellen. Für die Bedienung des Schiffs ist eine 222-köpfige Besatzung erforderlich. Die „Gorch Fock“ kommt aber auch bei einer Flaute gut vorwärts, denn sie verfügt außerdem über einen 1.660 PS starken Dieselmotor der Baureihe Deutz-MWM-BV6M628, welcher das Schiff bis auf 22 Kilometer pro Stunde beschleunigen kann. Als Antrieb dient ein Verstellpropeller mit einem Durchmesser von 2,45 Metern.

Quelle: marine.de, Kieler Nachrichten

About Author