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Paris beschränkt als Folge der Terroranschläge die Medienbranche

Die Terroranschläge auf die Redaktion „Charlie Hebdo“ und einen Supermarkt in Paris haben die Polizei der französischen Hauptstadt dazu bewegt, nun zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört auch eine Einschränkung der Medienbranche. Bis auf Weiteres wird es keine Genehmigungen für die Produktion von Actionfilmen und Actionserien in Paris geben. Das kündigte Sylvie Barnaud, die derzeitige Kommandantin der Polizei der Hauptstadt am 6. Februar 2015 an.

Warum sieht sich die Pariser Polizei zu dieser Maßnahme gezwungen?

Einerseits haben die Pariser Sicherheitsexperten Bedenken, dass am Set agierende Schauspieler in Polizeiuniformen für echt gehalten und damit zum Ziel für neuerliche Terroranschläge werden könnten. Anderseits sollen die Einheimischen und Gäste nicht durch die zu Actionszenen gehörenden pyrotechnischen Effekte und vorgetäuschten Schusswechsel nicht verunsichert werden. Diese sehen heute so täuschend echt aus, dass sie von Unbeteiligten als Anzeichen eines weiteren Terrorangriffs interpretiert werden könnten. Deshalb wurden pyrotechnische Effekte bei Filmaufnahmen in Paris bis auf Widerruf komplett verboten. Die Polizeibehörden kündigten bereits an, dass diese Vorsorgemaßnahmen bei Bedarf noch weiter verschärft werden könnten.

Welche Auswirkungen könnte das Drehverbot in Paris haben?

Franck Priot, der Chef der Organisation Film France, ist der Meinung, dass Paris nach wie vor ein sicherer Ort für Filmproduktionen ist. Er hält die Beschränkungen für eine Maßnahme, die der allgemeinen Verunsicherung der Menschen Rechnung trägt. Die Beschränkungen dürften schon bald wieder aufgehoben werden, denn Paris gehört zu den europäischen Städten, die sich derzeit mit massiven Steuervorteilen darum bemühen, Big-Budget-Produktionen anzulocken. Die Studios können hier derzeit mit Steuervorteilen in Höhe von zwanzig bis dreißig Prozent ihrer Budgets rechnen. Allerdings müssen sie sich damit anfreunden, dass Paris auch ohne die aktuellen Beschränkungen „ein schwieriges Pflaster“ für die Produktion von Actionszenen ist. Dafür sorgen das durchgängig hohe Verkehrsaufkommen und die extrem verwinkelten und teil sehr engen Straßen.

Quelle: Variety

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