Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Pakete bis nach Hause bald mit Extrakosten versehen?

Pakete, wohin man sieht, insbesondere in der Vorweihnachtszeit sind die Paketzusteller hoffnungslos überlastet. Doch auch unterjährig nimmt die Paketflut immer weiter zu. Der Bundesverband Onlinehandel (BVOH) warnt jetzt in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe davor, dass man künftig Pakete nicht mehr generell bis an die Haustür liefern könne. Stattdessen müssten sich die Kunden „stärker in den Lieferprozess mit einbringen“. Mehr Abholstationen seien eine mögliche Lösung für das Problem.

3,16 Milliarden Sendungen 2016 befördert

Laut Angaben des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik beförderten die Unternehmen alleine 2016 3,16 Milliarden Sendungen. Neben DPD und GLS, gehören auch Hermes und UPS zum Bundesverband. In diesem Jahr erwarte man einen weiteren Anstieg auf über 3,3 Milliarden Sendungen. Gerade in der Vorweihnachtszeit, die zu den absoluten Spitzenzeiten bei den Paketdiensten gehört, steigt die Zahl der täglich beförderten Pakete auf über 15 Millionen an. 25.000 zusätzliche Zusteller müssten daher in der Weihnachtszeit eingesetzt werden.

BVOH-Präsident Oliver Prothmann erklärte, dass man im Sommer diesen Jahres bereits die Spitzenwerte von Weihnachten 2016 erreicht hätte. Im Sommer 2018 könnte die Branche sogar wieder die Spitzenwerte der diesjährigen Weihnachtszeit erreichen. Dauerhaft habe man ein Logistikproblem, für das schnell eine Lösung gefunden werden müsse.

Gleichzeitig erwartet Prothmann auch Probleme mit den Kommunen, da einzelne Fahrstreifen durch die Paketdienste ständig blockiert würden. Gemeinsam müssten Handel, Kommunen, Logistiker und auch die Immobilienbranche nach Lösungen suchen.

Abholstationen statt Lieferung nach Hause?

Prothmann schlug in diesem Zusammenhang mehr Abholpunkte für die Empfänger vor. Vom Lieferdienst DPD kam bereits die Forderung, dass seine Fahrzeuge privilegierten Zugang zu öffentlichen Parkflächen erhalten. Das Beratungsunternehmen PwC hat zudem eine Studie durchgeführt, in der man digitale Lösungsansätze anregt. So sollte die Nutzung von Verkehrsdaten für eine bessere Verkehrsplanung und –steuerung eine Möglichkeit sein. Dafür könne man Datenplattformen oder auch Apps entwickeln, die zur Information und Kommunikation zwischen den Nutzern dienen.

DPD-Geschäftsführer Boris Winkelmann hingegen erklärte der „Wirtschaftswoche“, dass es künftig sogar so weit kommen könnte, dass die Lieferung der Pakete an den Paketshop standardmäßig angeboten wird, wohingegen die Lieferung an die Haustür mit einem Aufpreis von 50 Cent versehen wird. Diese Ansicht teilt auch Mitbewerber Hermes.

Dabei sind die Verbraucher schon jetzt häufig unzufrieden mit der Paketlieferung. Laut einer PwC-Umfrage beschwert sich jeder fünfte Verbraucher über unpünktliche Lieferungen, fast ebenso viele gaben an, oft beschädigte Sendungen erhalten zu haben. Für die Verbraucher sind pünktliche Lieferungen ohne Aufpreis, die leise und umweltfreundlich daher kommen die ideale Lösung. So sollten Pakete ihrer Meinung nach mittels Elektroautos oder gar dem Fahrrad ausgeliefert werden. Letztere Variante der sauberen Lieferung ist den meisten Verbrauchern laut einer aktuellen Umfrage aus dem Oktober sogar noch wichtiger als die pünktliche Lieferung.

Quelle: AFP

About Author