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Nigeria laut WHO frei von Ebola

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Montag Nigeria offiziell für ebolafrei erklärt. Der letzte positive Ebola-Test liegt bereits 42 Tage zurück, das ist die doppelte Zeit der maximalen Inkubationszeit. Der WHO-Direktor von Afrikas bevölkerungsreichstem Staat, Rui Gama Vaz, erklärte in der Hauptstadt Abuja, dass die Eindämmung des Ebola-Virus eine Erfolgsgeschichte sei. Am Ziel sei man aber noch lange nicht angekommen, hieß es weiter. Dieses sei erst erreicht, wenn ganz Westafrika frei von Ebola ist. Bereits in der vergangenen Woche hatte die WHO Senegal für ebolafrei erklärt.

In Nigeria waren 20 Personen an Ebola erkrankt, acht von ihnen erlagen dem oft tödlichen Virus. Alle Fälle von Ebola, die in Nigeria aufgetreten sind, waren der WHO zufolge auf einen einzigen Liberianer zurückzuführen. Dieser war bereits erkrankt, als er in der Land einreiste und kurz darauf in Lagos gestorben. Das Virus kann jedoch jederzeit wieder eingeschleppt werden, warnte Rui Gama Vaz, weshalb jetzt eine gute Zusammenarbeit der Länder gefragt sei.

Entwarnung bei Ebola in den USA

Zwei Krankenschwestern, die den infizierten Liberianer Thomas Eric Duncan behandelt hatten, befinden sich noch in Behandlung. Allerdings zeichnet sich bisher keine weitere Ausbreitung der Erkrankung in den USA ab. Die Familie des mit Ebola Infizierten wurde unter Quarantäne gestellt, zunächst durfte sie die Wohnung, in der der Liberianer lebte, nicht verlassen, anschließend wurde sie unter bewaffneten Wachschutz in einer abgeschlossenen Wohnanlage gestellt. Dieser ist nun aufgehoben worden.

China stellt weitere Mittel gegen Ebola in Aussicht

Auch China gab bekannt, im Kampf gegen Ebola mit aktiv zu werden. Dem Welternährungsprogramm sagte man eine Summe von umgerechnet rund 4,7 Millionen Euro für Westafrika zu. Damit können Reis, Linsen und Erbsen gekauft werden, die zur Versorgung von 300.000 Menschen ausreichen.

Bereits zuvor hatte China mehrere Flugzeugladungen an Medikamenten, Hilfsmannschaften und Co. nach Westafrika gebracht. Weitere Ärzte, Krankenschwestern und Soldaten sagte man in Südkorea ebenfalls zu. Allerdings sei die Zahl bisher noch unklar, weil nur Freiwillige entsandt werden sollen.

EU will gegen Ebola zur Hilfe eilen

In Spanien sind bei der infizierten Krankenschwester indes keine Spuren mehr von Ebola gefunden wurden. Allerdings wartet man noch einen zweiten Test ab, um endgültig Klarheit zu erhalten. Solange muss die Frau noch in Quarantäne bleiben.

Die EU hat indes erste Überlegungen angestellt und will eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen, damit man die Epidemie in den Griff bekommt. Denn in den Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea gibt es bisher keine Entwarnung. Derzeit arbeiten die EU-Außenminister an einem Maßnahmenpaket, das bis zum Ende der Woche, wenn der EU-Gipfel stattfindet, stehen soll. Neben der finanziellen Hilfe sollen darin auch Punkte enthalten sein, die sich mit der Rückholung von Patienten und den Behandlungszentren vor Ort auseinander setzen.

Erste Schulungen für Ebola-Helfer in Deutschland

Im deutschen Appen bei Hamburg begann am Montag vor dem Einsatz im Ebola-Gebiet die bundesweit erste Schulung für freiwillige Helfer durch die Bundeswehr. 15 Ärzte, Pfleger und Laborpersonal nehmen an dem einwöchigen Lehrgang teil. Hierbei geht es nicht nur um die medizinische Weiterbildung, sondern ebenso um die Länderkunde, um rechtliche und psychologische Aspekte und den richtigen Umgang mit der Schutzausrüstung. Auch ein Sicherheitstraining wird in der Schulung absolviert. Weitere Freiwillige werden gesucht, bevorzugt medizinisches Personal mit Erfahrung in der Tropenmedizin.

Ab Mitte November sollen die Bundeswehr-Angehörigen, die sich auf den Aufruf von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen freiwillig gemeldet haben, in Liberia eingesetzt werden. Der genaue Standort ist bisher noch unklar. Vor wenigen Tagen ist ein Erkundungsteam aus Angehörigen der Bundeswehr und des Deutschen Roten Kreuzes aus Liberia zurückgekommen. Dessen Ergebnisse müssen nun ausgewertet werden.

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