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Neueste Konjunkturdaten: Ist die deutsche Wirtschaft auf Talfahrt?

Taschenrechner mit Liste

Noch bis zum Jahresende 2019 hatten alle Wirtschaftsexperten für das laufende Jahr positive Konjunkturdaten für Deutschland prognostiziert. Die neusten Zahlen des Statistischen Bundesamts scheinen das nicht zu bestätigen.

Die Prognosen zu den Konjunkturdaten 2020 für Deutschland fielen bei den einzelnen Expertengruppen sehr unterschiedlich aus. So gaben die EU-Kommission, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das WeltWirtschaftsInstitut in Hamburg bisher ein Wachstum von 1,4 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt an. Die OECD ging von einem Wachstum von 0,5 Prozent aus.

Konjunkturdaten vom Jahresende deuten eher auf eine Schrumpfung hin

Im November 2019 gab es nach dem Statistischen Bundesamt beim produzierenden Gewerbe noch ein saisonbereinigtes Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Im Dezember sank das Produktionsvolumen im produzierenden Gewerbe saisonbereinigt um 3,5 Prozent. Deutlich schlechter sehen die Zahlen beim Blick auf den Vorjahresvergleich aus. Im November 2019 war das Produktionsvolumen um 2,5 Prozent geringer als im November 2018. Im Dezember 2019 lag das Minus im Vergleich zum Vorjahresmonat bereits bei 6,8 Prozent. Derart sinkende Werte wurden zuletzt im Zusammenhang mit Finanzkrise im Jahr 2009 verzeichnet.

Ein Punkt ist für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland interessant. Bisher wurden die Konjunkturdaten von einer starken Bauwirtschaft gestützt. In dieser Branche fällt das Minus mit 8,7 Prozent im Dezember 2019 im Vergleich zum Vormonat besonders kräftig aus. Dort liegt zugleich eine Hoffnung. Die Bautätigkeit wird sich im Frühjahr wieder erholen. Allerdings deutet eine sinkende Zahl von Baugenehmigungen an, dass die Frühjahrserholung nicht so deutlich wie in den vergangenen Jahren sein könnte.

Was belastet die Konjunkturdaten in der nächsten Zeit?

Insgesamt sind die Signale zum Wachstum der Weltwirtschaft nicht ganz so positiv wie in den letzten Jahren. Der Bundesverband der Deutschen Industrie geht im laufenden Jahr von einem Weltwirtschaftswachstum von etwa drei Prozent aus. Aktuelle Probleme resultieren aus dem Brexit und zahlreichen Handels- und Zollkriegen. Zumindest beim Zollkrieg zwischen den USA und China deutet sich eine Annäherung an. Maßgeblich für die Konjunktur in Deutschland sind auch die Vereinbarungen, die zwischen den Ländern der Europäischen Union und Großbritannien die Handelsbeziehungen nach dem Ende Januar erfolgten Brexit ausgehandelt werden. Wirtschaftsexperten weisen schon jetzt darauf hin, dass es bei den Konjunkturdaten für Januar und Februar 2020 weitere Einbrüche geben wird, die den rund um das Coronavirus verhängten Quarantänemaßnahmen geschuldet sind. Allein dort gehen die Analysten von einem weltweiten Schaden im höheren zweistelligen Milliardenbereich (in Euro) aus.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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