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Neue Therapie gegen AIDS

Eine Immuntherapie gegen HIV wurde jetzt erstmals von Medizinern direkt am Menschen getestet. In der zugrundeliegenden Studie wurden Antikörper injiziert. Bereits eine einmalige Injektion konnte der Studie zufolge die Virenlast im Blut der infizierten Teilnehmer deutlich senken. Zum Einsatz kam ein breit neutralisierender Antikörper, der zudem auch noch als gut verträglich eingestuft wurde.

Das US-deutsche Forscherteam rund um Marina Caskey von der Rockefeller University in New York veröffentlichte die Ergebnisse jetzt in der Zeitschrift „Nature“. Dabei hieß es, dass die Antikörpertherapie ein neuer und wichtiger Baustein bei der Prävention, Behandlung und sogar der Heilung von AIDS sein könne.

Wie sieht die neue Antikörpertherapie gegen AIDS aus?

Auch in der Vergangenheit hat es schon oft Studien rund um die Immuntherapien gegen HIV gegeben, doch in den meisten Fällen enttäuschten diese. Jetzt haben die Forscher Antikörper aus dem Blut so genannter Controller isoliert und geklont. Als Controller werden dabei Menschen bezeichnet, in deren Blut sich das Virus über einen längeren Zeitraum kaum vermehrt hatte.

Die Forscher haben herausgefunden, dass ihr Immunsystem Antikörper bildet, die gegen die HI-Viren wirksam sind. Jedoch werden diese oft erst nach Jahren gebildet. Getestet wurde jetzt der Antikörper 3BNC117, der sich an den CD4-Rezeptor an der Virushülle anschließt. Dieser Rezeptor wird normalerweise zum Andocken an Wirtszellen verwendet.

Im Labor haben die Forscher herausgefunden, dass der Antikörper gegen 195 der 237 HIV-1-Stämme wirksam ist. Die Antikörper seien zudem extrem potent und wirken gegen mehr als 80 Prozent der bekannten HI-Viren. Damit bietet die neue Immuntherapie die Möglichkeit, die Vermehrung der Viren im Blut aufzuhalten. Zudem könnte der Antikörper bereits infizierte Zellen sogar abtöten, heißt es weiter.

Quelle: Welt

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