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Neue Studie zum Erfolg oder Misserfolg der Rauchentwöhnung

Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich ein Mensch das Rauchen abgewöhnen kann, hängt nach den Ergebnissen einer Studie der staatlichen Universität von Pennsylvania und einer kanadischen Universität offenbar nicht allein von seinem Willen ab. Eine Gruppe von Forschern unter der Führung von Caryn Lerman fand auch einen direkten Zusammenhang mit Eigenschaften des Stoffwechsels, wie in einem Artikel in „The Lancet Respiratory Medicine“ berichtet wird. Durchgeführt wurden die Tests an insgesamt 1.250 Menschen in Kanada und den USA, die sich eine konsequente Rauchentwöhnung wünschten.

Welche Ergebnisse brachte die Studie zur Rauchentwöhnung?

Vor allem das Leberenzym CYP2A6 scheint eine zentrale Rolle zu spielen, denn es ist dafür verantwortlich, wie schnell oder langsam das Nikotin im Körper eines Menschen abgebaut wird. Dieses Enzym kann gezielt mit Medikamenten beeinflusst werden. So setzten die Wissenschaftler rund um Caryn Lerman bei einem Teil der Probanden den Wirkstoff Vareniclin ein, wodurch der Abbau des Nikotins im Körper deutlich verlangsamt werden kann. Allerdings hat Vareniclin auch einige unerwünschte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit sowie in einigen Fällen sogar Anzeichen von Depressionen. Die Wissenschaftler raten deshalb Menschen mit langsamem Nikotinabbau immer zur Verwendung der Nikotinpflaster, mit denen in der Studie nach einem Jahr eine Erfolgsquote von 19 Prozent erzielt werden konnte. Die Probanden, denen Verniclin verabreicht wurde, hatten nach einem Jahr eine Erfolgsquote von 16 Prozent. Nach knapp drei Monaten war die Erfolgsquote bei den mit Vareniclin versorgten Probanden noch doppelt so hoch wie bei den anderen Probanden mit Nikotinpflastern und Placebos.

Erfolgreiche Rauchentwöhnung ist der Wunsch vieler Menschen

Die gezielte Aufklärung über die Risiken des Rauchens sorgte in Deutschland bereits für sichtbare Erfolge. Im Zeitraum 2002 bis 2012 hat sich die Anzahl der in Deutschland konsumierten Zigaretten von 145 Milliarden Stück auf 82 Milliarden Stück pro Jahr reduziert. Allerdings gibt die Statistik keine Auskunft, wie viele Menschen aufgrund der steigenden Preise auf andere Tabakwaren umgestiegen sind. Erfreulicher ist die Tatsache, dass nach den Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums vor allem immer weniger junge Menschen zur Zigarette greifen. Weltweit werden pro Jahr sechs Millionen Todesfälle durch die Folgen des Rauchens gezählt. Die Gesundheitssysteme haben durch die Folgen des Rauchens weltweit rund 200 Milliarden Dollar an Kosten zu tragen.

Quelle: Spiegel

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