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Mitgliederschwund in Kirchen

Saint Thomas Church in Leipzig

Die christlichen Kirchen in Deutschland verlieren immer mehr Mitglieder. Bei den Protestanten ging die Zahl um gut drei Prozent zurück.

Im letzten Jahr haben rund 380.000 Mitglieder der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) den Rücken gekehrt, wie sie am Dienstag in Hannover mitteilte. Rund 19,1 Millionen Christen gehörten demnach zum Jahresende einer der Gliedkirchen der EKD noch an. 2021 lag der Mitgliederschwund mit 2,6 Prozent nur unwesentlich niedriger. Die Zahl der Austritte lag dagegen um ein Drittel höher als im Vorjahr. Laut Angaben der EKD ist der Mitgliederrückgang des letzten Jahres auch auf viele Todesfälle zurückzuführen.

365.000 Todesfälle

So starben alleine 365.000 Mitglieder der evangelischen Kirche in Deutschland. Die Zahl lag leicht über der des Vorjahres. Nur 19.000 Menschen traten der Kirche im vergangenen Jahr bei. Allerdings stieg die Zahl der Taufen 2022 um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt verzeichnete man bei der EKD 165.000 Taufen für das abgelaufene Jahr.

Kosten schrecken viele Mitglieder

Die EKD betreibt zudem ein Sozialwissenschaftliches Institut, das die Ursachen der Kirchenaustritte erforscht. Eines der Ergebnisse: Die Kosten-Nutzen-Abwägung sei ein wichtiger Faktor für den Austritt aus der Kirche. Annette Kurschus, EKD-Ratsvorsitzende, bedauert den anhaltenden Mitgliederschwund. Sie fordert „passgenaue Angebote für alle Generationen und Lebensphasen“. Außerdem müsse verdeutlicht werden, welchen Wert die Kirchenmitgliedschaft auf verschiedenen Ebenen habe. Das gesellschaftliche Klima etwa wäre ohne Diakonie und Seelsorge ein völlig anderes.

Um gegen die steigenden Austritte aus der Kirche vorzugehen, verstärkt man das Engagement bei den Taufen. So plant man, am 24. Juni 2023 einen bundesweiten Tauftag zu feiern. Zahlreiche Tauffeste und -gottesdienste sollen an diesem Tag stattfinden.

Quelle: dpa

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