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„Menschen Museum“ in Berlin-Mitte eröffnet

Trotz heftiger Widerstände wurde am 18. Februar 2015 im Berliner Stadtzentrum das „Menschen Museum“ eröffnet. Es basiert inhaltlich auf der im Jahr 1997 gestarteten Wanderausstellung „Körperwelten“. Initiator der „Körperwelten“ und des „Menschen Museums“ ist Gunther von Hagens. Wer das „Menschen Museum“ besuchen möchte, findet es direkt am Alexanderplatz. Für den Eintritt sollten 19 Euro pro Person in der Tasche stecken. Das ist ein ziemlich hoher Preis, aber Gunther von Hagens und seine Mitstreiter haben 1,3 Millionen Euro in die Ausstattung des Museums investiert und müssen durch den zentralen Standort respektabel hohe Mieten für die Räume zahlen. Dass die rund 1.200 Quadratmeter große Dauerausstellung eröffnet werden konnte, ist auch der Unterstützung von Franz Joseph Wetz zu verdanken.

Was gibt es im „Menschen Museum“ in Berlin zu sehen?

Was Gunther von Hagens mit seinen „Körperwelten“ begonnen hat, setzt er im „Menschen Museum“ weiter fort. Ausgestellt werden präparierte echte Leichen. Diese bekam und bekommt der Präparator dadurch, dass viele Menschen ihren Körper nach dem Tod der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Inzwischen gibt es auch zahlreiche Enthusiasten, die festgelegt haben, dass sie von dem Präparator „weiterverwertet“ werden möchten. Bei Gunther von Hagens haben sich bereits mehr als 12.500 Menschen gemeldet, die darauf hoffen, nach dem Tod einmal zum Ausstellungsstück im „Menschen Museum“ zu werden. Auch der Präparator selbst hat bereits festgelegt, wie sein Körper hergerichtet werden soll. Dabei dürfte der Präparator zu einem ganz besonderen Ausstellungsstück werden, denn bei ihm können die Besucher sehen, wie ein elektronischer Schrittmacher im menschlichen Gehirn eingebaut wird. Einen solchen hat Gunther von Hagens wegen seiner fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung bekommen.

Das „Menschen Museum“ wird sehr kontrovers beurteilt

Viele Einheimische betrachten das „Menschen Museum“ als ethisch bedenkliches Horrorkabinett. Einige Berliner meinen, es könnte sich zum Treffpunkt von sensationshungrigen Besuchern entwickeln. Doch wer in der Vergangenheit schon einmal die Wanderausstellung „Körperwelten“ besucht hat, dürfte wissen, dass der Macher Gunther von Hagens die wissenschaftliche Seite in den Vordergrund stellt. Er ermöglicht auf ganz besondere Weise einen tiefen Einblick in den Aufbau des menschlichen Körpers, die sonst nur den Medizin- und Kriminalistikstudenten an den Universitäten geboten wird. Selbst einzelne Organe und Muskelpartien können als Schnitt ganz genau angeschaut werden. Kritik brachte den Machern die Tatsache ein, dass nicht jedes Exponat diesen Anspruch erfüllt. Aber schließlich soll der Gang in eine Ausstellung auch unterhaltsam sein.

Quelle: Stern

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