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Legida stößt in Leipzig auf heftigen Gegenwind

Legida ist das Leipziger Pendant zur Dresdner Pegida-Bewegung. Die Macher erhoffen sich offenbar eine ähnliche Signalwirkung, wie sie 1989 von den Montagsdemonstrationen ausgegangen ist. Allerdings spielen die Stadtväter und Gerichte nicht so mit, wie sich das die führenden Köpfe von Legida erhoffen. Außerdem haben sich einige Lager gebildet, aus denen heftige Kritik in Form von Gegendemonstrationen kommt. Und genau deshalb befindet sich Leipzig am 30. Januar 2015 wieder einmal im Ausnahmezustand.

Der Tag begann mit Anschlägen auf Gleise der Deutschen Bahn

Der Vormittag des 30. Januar 2015 startete mit einem Brandanschlag auf die Strecke der Regionalbahn nach Döbeln und Dresden. Dort wurde ein Schaltkasten der Signalanlagen in Brand gesteckt. Außerdem fanden die Ermittler in der Nähe des brennenden Schaltkastens Spangen an den Gleisen, die offenbar die Regionalbahn der Linie 110 zum Entgleisen bringen sollten. Dass der Anschlag mit den Treffen von Legida zusammen hängen könnte, wird daraus abgeleitet, dass es bereits in der vergangenen Woche auf der gleichen Strecke am Tag der angekündigten Demonstrationen Anschläge gegeben hatte.

Wie wirken sich die Aktivitäten von Lediga auf das Leben in der Stadt aus?

Die Händler in der Innenstadt fürchten um ihre Sicherheit und haben Angst vor Schäden durch Vandalismus. Die meisten Geschäfte wurden deshalb vorzeitig geschlossen. Die Innenstadt wurde von den Sicherheitskräften großräumig abgeriegelt, da nicht nur Legida aufmarschieren möchte. Auch zahlreiche Gegendemonstrationen wurden angekündigt, von denen allerdings einige am Nachmittag kurzfristig wieder abgesagt wurde. Im Stadtgebiet von Leipzig sind zur Verstärkung der lokalen Polizei rund 2.000 zusätzliche Sicherheitskräfte im Einsatz. Schon ab etwa 15.30 Uhr wurden Polizeikontrollen am Rossplatz und am Hauptbahnhof durchgeführt. Gegen 17.00 Uhr gab es am Augustusplatz bereits die ersten Festnahmen durch die Polizei. Auch soll die Polizei angegriffen worden sein, wie einer Meldung beim Lokalsender Radio Mephisto zu entnehmen war. In den Straßen rund um den Augustusplatz haben Gegner von Legida Blockaden errichtet, die von der Polizei sehr konsequent beseitigt wurden. Eine knappe Stunde vor Beginn der Lediga-Demo waren von den etwa 40.000 erwarteten Demonstranten nur wenige da. Ob das den strengen Polizeikontrollen oder den rund um den Augustusplatz versammelten Lediga-Gegnern zu verdanken ist, diese Frage ist derzeit noch offen.

Stundenpläne der Schulen in Leipzig wurden verändert

Das Verwaltungsgericht Leipzig hat Legida die Genehmigung für den gewünschten Marsch durch die Innenstadt verweigert. Dennoch bereiteten sich die Leipziger Verkehrsbetriebe auf eine Blockade der gesamten Innenstadt vor und stellten den Betrieb rund um die Innenstadt vorsorglich komplett ein. Von den insgesamt 13 Straßenbahnlinien fuhr bereits ab dem Nachmittag nur noch eine Linie nach dem regulären Plan. Um die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen in der Stadt zu gewährleisten, hatte sich das Schulamt dazu entschlossen, am 30. Januar 2015 nach dem Hitze-Stundenplan zu verfahren. Das bedeutet, dass die einzelnen Stunden von 45 Minuten auf 30 Minuten verkürzt wurden und die Schüler dadurch eher Schluss hatten. So sollte garantiert werden, dass die Schüler noch vor Beginn der ersten Aktionen in der Stadt zu Hause sein konnten.

Quelle: MDR

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