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Kommt ein höheres Wohngeld?

Kommt in Deutschland ein höheres Wohngeld? Angesichts der Tatsache, dass alleine bis 2020 in Deutschland Jahr für Jahr 350.000 neue Wohnungen gebaut werden müssten, aber tatsächlich deutlich weniger Wohnungen fertiggestellt werden, überlegt die Regierung jetzt, eine Erhöhung des Wohngeldes anzustreben. Damit sollen Mieter, die aufgrund der weiteren Verknappung des Wohnraums immer tiefer in die Tasche greifen müssen, entlastet werden.

Klare Entscheidung für höheres Wohngeld ist noch ein weiter Weg

Allerdings ist es bis zu einer klaren Entscheidung für eine Erhöhung des Wohngeldes noch ein weiter Weg. Bisher hat lediglich Reuters aus dem „Bericht über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft“ der Regierung zitiert. In diesem heißt es, dass „mit einer Leistungsanpassung des Wohngeldes“ der aktuellen Entwicklung begegnet werden könnte.

Zudem müsse es das Ziel einer neuen Regierung sein, dass das Wohngeld auch weiterhin den bisherigen Wert für die Mieter behalte, selbst wenn die Mieten steigen. Damit müsse dann auch automatisch das Wohngeld mit ansteigen. Außerdem soll die Einführung einer zusätzlichen Klimakomponente beim Wohngeld geprüft werden. So könnten Mieterhöhungen, die nach einer energetischen Sanierung des Wohnhauses anfallen, abgefedert werden. 2016 hatte man das Wohngeld bereits deutlich erhöht, zuvor blieb es über einen Zeitraum von sechs Jahren auf einem unveränderten Stand. Heute soll der Bericht übrigens vom Bundeskabinett beschlossen werden.

Wohnungsnot wird zum wichtigen Punkt in Parteiprogrammen

Die Wohnungsnot soll zudem in den Wahlprogrammen der Union und SPD einen wichtigen Stellenwert einnehmen. So plant die SPD die Einführung eines Familienbaugelds, mit dem es Personen mit mittlerem oder niedrigem Einkommen erleichtert werden soll, Eigentum zu erwerben. Die Mietpreisbremse soll laut dem Willen der SPD ebenfalls verschärft werden. Ebenfalls hat die SPD eine regelmäßige Anpassung des Wohngelds in ihrem Wahlprogramm verankert.

Auch die Union sieht es ähnlich und vertritt den Slogan „Wohnungsbau ist der beste Mieterschutz“. Vorschriften beim Bau sollen demnach ausgedünnt und die Baukosten somit gesenkt werden. Für Bauherren soll es Steuervergünstigungen geben und Familien sollen für den Nachwuchs ein Baukindergeld von 1.200 Euro über zehn Jahre hinweg erhalten.

Lage am Wohnungsmarkt bleibt angespannt

Der jetzt erstellte Bericht befasst sich mit der Entwicklung auf den Immobilienmärkten in den letzten Jahren und will gleichzeitig Handlungsempfehlungen für die Zukunft geben. Dabei zeigte sich, dass sich die schon seit 2012 sehr angespannte Lage auf den Wohnungsmärkten bestimmter Städte und Regionen weiter verschärft hat. Vor allem die Zuwanderung durch den Flüchtlingszuzug und die Attraktivität Deutschlands für zahlreiche andere EU-Bürger gibt der Bericht als Hauptursachen an.

Zwar habe man zuletzt sehr viel mehr gebaut, allerdings seien die 2015 entstandenen 250.000 Neubauten bei weitem nicht ausreichend. Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass alleine bis 2020 350.000 neue Wohnungen jährlich benötigt werden. Daher seien Bund, Länder, aber auch Kommunen aufgefordert, mehr Bauland preisgünstig anzubieten.

Das jetzt diskutierte Wohngeld wird Personen gewährt, die zwar mit ihrem Einkommen auskommen, aber die anfallende Miete nicht aus eigenen Mitteln vollständig aufbringen können. Hartz-IV-Empfänger haben allerdings kein Wohngeld, da sie ihre Mittel aus anderen Quellen beziehen. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, sind die Wohn- und Energiekosten die größten Kostenpositionen der Deutschen. Alleine 2015 entfielen auf diese beiden Bereiche 36 Prozent aller Ausgaben eines Haushalts.

Quelle: rts

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