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Komiker Karl Dall ist tot

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Die Komiker-Legende Karl Dall ist nach einem Schlaganfall im Alter von 79 Jahren gestorben. Wie seine Familie der Deutschen Presse-Agentur gegenüber bestätigte, sei Karl Dall bereits am Montag eingeschlafen. Wenige Tage zuvor hatte er einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte.

Bekannt war der Blödelbarde vor allem für sein hängendes Auge, liebevoll auch als Jalousien-Auge bezeichnet. Seine eigene Biografie betitelte er dann passenderweise auch mit „Auge zu und durch“. In seinen Talk-Shows, wie etwa „Dall-As“ teilte er ordentlich gegen seine prominenten Gäste aus. Zuerst habe man ihn für seine rotzige Art nicht beachtet, später verrissen und schlussendlich zum Kult erklärt, fasste es der Komiker einst selbst zusammen.

Karl Dall kam nach Schlaganfall nicht noch einmal zu Bewusstsein

Am 11. November hatte Karl Dall bei Dreharbeiten zur Telenovela „Rote Rosen“, die bei ARD ausgestrahlt wird, einen Schlaganfall erlitten. Er konnte dank schneller Hilfe sofort operiert werden, die Ärzte gaben sich kurz nach dem Schlaganfall zuversichtlich. Doch trotzdem medizinisch alles für Dall getan wurde, kam er nicht noch einmal zu Bewusstsein.

In dem Schreiben der Familie hieß es, Karl Dall sei friedlich eingeschlafen. Die Komiker-Legende hinterlässt neben seiner Ehefrau auch eine Tochter und eine Enkelin. Viele Promis haben sich bereits zum Tod von Karl Dall geäußert. Darunter auch Frederic Meisner, der vielen als Moderator vom „Glücksrad“ bekannt ist. Zusammen mit seinen TV-Kollegen Jörg Draeger, Harry Wijnvoord und Björn-Hergen Schimpf pilgerte Meisner vor vier Jahren über den Jakobsweg. Das Format wurde unter dem Titel „Old Guys On Tour“ bei Tele 5 ausgestrahlt und von Karl Dall moderiert. Meisner zeigte sich geschockt über den Tod von Dall, erzählte, er hatte noch auf dem Plan, ihn anzurufen und sich nach seinem Gesundheitszustand zu erkundigen.

Karl Dall und sein hängendes Augenlid

Nach seinem Tod kommt Karl Dalls Markenzeichen – dem hängenden Augenlid – noch einmal eine besondere Bedeutung zu. Viele Vermutungen rankten sich darum, Fakt ist aber, dass es die Folge einer angeborenen Lidmuskelschwäche ist. In der Schule wurde Dall wegen seines Augenlides gehänselt, üblich waren Beschimpfungen, wie „Jalousien-Auge oder Matsch-Auge“. In den ersten drei Jahren, so Dall weiter, habe sich das Auge gar nicht geöffnet. Er hätte zwar die Lid-Lähmung in jungen Jahren operativ verändern können, entschied sich aber gegen den Eingriff.

Karl Dall wurde wie Kollege Otto Waalkes in Emden geboren und ist nach diesem auch der zweitbekannteste Ostfriesen-Komiker. Er feierte vor allem auf der Bühne und im Fernsehen große Erfolge. Dabei sah es lange nicht danach aus, dass er ins Show-Business gelangen würde. Als Lehrer-Kind sollte Dall eigentlich Beamter werden, er selbst wollte Fotograf oder Kameramann werden. Allerdings brach Dall nach der zehnten Klasse die Schule ab und damit war es aus mit den Träumen vom Beamtentum. Dafür war Dall schon in jungen Jahren als Klassenclown bekannt, obwohl er sich selbst gar nicht komisch fand, wie er einmal erzählte.

Dall machte aus den Hänseleien das Beste und verdingte sich schließlich als Berufskomiker. Er hatte zwar noch eine Lehre zum Schriftsetzer gemacht und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten, doch eines Tages traf er auf Liedermacher Ingo Insterburg. 1967 schließlich konnte die Gruppe Insterburg & Co. erste Erfolge feiern. Ende der 1970er Jahre ging die Truppe, die vor allem in der Studentenszene beliebt war, auseinander. Da hatte Dall aber schon Kontakte zum Fernsehen geknüpft und trat unter anderem in Shows wie dem „Musikladen“, „Am laufenden Band“ mit Rudi Carrell und „Verstehen Sie Spaß“ auf.

Quelle: dpa

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