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Kinderhilfswerk warnt: Kinder leiden stark unter dem Lockdown

Family with dog on the trip

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat die Regierung dazu aufgefordert, bei den ersten Maßnahmen zum Ausstieg aus dem Lockdown den Kindern und Jugendlichen besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Es ist nicht nur eine bloße Aufforderung, denn das deutsche Kinderhilfswerk bringt auch gleich einige Vorschläge, wie die Auswirkungen des Lockdowns auf Kinder und Jugendliche beschränkt werden können. Nun sind die Landesregierungen und Kommunalverwaltungen gefordert, darüber nachzudenken, ob und wie sich diese Vorschläge zeitnah umsetzen lassen.

Welche Vorschläge macht das Deutsche Kinderhilfswerk?

Einige Ideen bringen gleich einen mehrfachen Nutzen. Ein Beispiel ist die Wiedereröffnung Zoologischer Gärten mit einer Begrenzung der Besucherströme. In vielen Zoos wäre das durchaus möglich, ohne dass es zu einer Unterschreitung der empfohlenen Mindestabstände kommt. Gute Beispiele dafür wären der Zoo Berlin mit einer Fläche von 33 Hektar und der Zoo Leipzig mit mehr als 26 Hektar Fläche. So hätten die Kinder mit ihren Eltern die Chance auf einen Aufenthalt an der frischen Luft unter kontrollierbaren Bedingungen. Zusätzlich hätten die Zoologischen Gärten zumindest minimale Einnahmen. Lösbar wäre das beispielsweise über telefonische Voranmeldungen und die Beschränkung Eintrittskarten auf einen kleineren Zeitraum als normalerweise üblich ist. Natürlich müssten auf die eingeschränkt gültigen Eintrittskarten Preisnachlässe gewährt werden.

Das Deutsche Kinderhilfswerk bringt außerdem einen praktikablen Vorschlag zur Öffnung von Spielplätzen. Vordergründig geht es um Spielplätze mit großen Flächen, wo die Einhaltung der Distanzregelungen möglich ist. Für eine Überwachung könnten nach Meinung des Vereins beispielsweise derzeit durch die Schul- und Kitaschließungen nicht benötigte Lehrer und Erzieher zu Einsatz kommen. Sie könnten die Zahl der gleichzeitigen Nutzer regulieren und sich (ausgestattet mit dem notwendigen Equipment) um die permanente Desinfektion der Spielgeräte kümmern. Ähnliche Lösungen wären auch für öffentliche Sportplätze denkbar.

Bewegungsmangel macht Eltern und Kindern zu schaffen

Das Phänomen „Lagerkoller“ setzt Kindern und Jugendlichen heftig zu. Sie werden launisch und oft auch aggressiv, wenn sie ihren Bewegungsdrang in engen Wohnungen nicht ausleben können. Nicht jede Familie mit Kindern verfügt über einen Kleingarten, der zumindest ein wenig Ausgleich schafft. Vor allem für Eltern von Kindern mit ADHS oder anderen Formen der Hyperaktivität werden die Ausgangsbeschränkungen der Coronavirus-Krise zur Zerreißprobe für die Nerven. Besonders prekär wird der „Lagerkoller“ in kinderreichen Familien, in denen sich mehrere Kinder mit unterschiedlichem Alter ein Zimmer teilen müssen und womöglich noch ein Elternteil das Wohnzimmer mit dem Home Office belegt. Dort wird schon die Erledigung der von den Schulen gestellten Aufgaben zum Problem, weil es keine Ausweichmöglichkeiten gibt.

Das ist ein Grund, warum das Deutsche Kinderhilfswerk auch die Öffnung großer Parkanlagen unter Auflagen fordert. Ältere Kinder könnten dort im Grünen lernen, ohne die Mindestabstände zu unterschreiten. Auch an dieser Stelle ließen sich beispielsweise vorübergehend freigestellte Lehrerinnen und Lehrer, nicht unbedingt im Büro benötigte Angestellte der Stadtverwaltungen oder derzeit durch die Schließung für den Besucherverkehr freigestelltes Security-Personal von Gerichten und Behörden als Aufsichtspersonen einsetzen.

Quelle: Deutsches Kinderhilfswerk e. V.

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