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Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger ist tot

Die bekannte Jugendbuchautorin Christine Nöstlinger ist tot. Sie machte sich einen Namen mit Büchern, wie „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ oder die „Gretchen Sackmeier“ Reihe. Die Kinderbuchautorin aus Österreich ist im Alter von 81 Jahren gestorben.

Die Autorin starb demnach bereits vor zwei Wochen, doch erst Freitagabend bestätigte der Residenz-Verlag aus Wien ihren Tod. Mehr als 150 Bücher hat die leidenschaftliche Autorin aus Wien in ihrem Leben geschrieben. „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“, „Maikäfer flieg!, „Die feuerrote Friederike“, die Reihen „Gretchen Sackmeier“ und „Geschichten von Franz“ sind dabei nur einige ihrer Erfolge. Bis heute zählt Nöstlinger zu den bekanntesten und wichtigsten Kinderbuchautoren im deutschsprachigen Raum.

Christine Nöstlingers Werke wurden in 30 Sprachen übersetzt

Ihre Kinder- und Jugendbücher wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt, teilweise sogar verfilmt. Natürlich erhielt die Schriftstellerin auch zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Hans-Christian-Andersen-Preis und den Astrid-Lindgren-Preis.

Geprägt waren Nöstlingers Kinderbücher dabei stets von einem antiautoritären Erziehungsstil. Auch legte sie in ihren Erzählungen großen Wert auf den Kampf gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Erst vor wenigen Wochen hatte die Autorin bekannt gegeben, keine Kinderbücher mehr schreiben zu wollen. Dem Magazin „News“ gegenüber sprach Nöstlinger davon, dass ihre „eigene Kindheit schon eine historische“ ist und das gleiche für die Kindheit ihrer Kinder gelte. Es habe sich so vieles verändert und sie „verstehe es nicht mehr“. Gleichzeitig betonte Nöstlinger aber, dass „das nicht heißt, dass ich ein abfälliges Urteil über heutige Kinder hätte“.

Nöstlingers Werke waren einmalig

In ihren Stücken setzte sich die Autorin stets auf humorvolle Weise mit Problemthemen auseinander. Es gelang ihr, Milieus realistisch zu schildern, sie übte auch Sozialkritik und ebenso wenig schreckte sie in ihren Büchern vor dem Dialekt zurück. So konnten sich auch erwachsene Leser etwa über ihre Dialekt-Gedichtbände „Iba de gaunz oaman Kinda“ von 1974 oder „Iba de gaunz oaman Fraun“ von 1982 und „Iba de gaunz omoan Mauna“ von 1987 freuen. Erst kürzlich wurde übrigens das Kinderbuch „Maikäfer flieg!“ verfilmt, welches vom Leben im zerbombten Wien nach dem Zweiten Weltkrieg handelt

Weiterhin schrieb Christine Nöstlinger Drehbücher, Hörspiele und Theaterstücke, arbeitete sogar als Literaturkritikerin für verschiedene Medien und schrieb Zeitungskolumnen. Diese veröffentlichte sie später sogar in Buchform und zeigte damit ihr gesellschaftliches und politisches Engagement. Schließlich war sie von 1997 bis 1998 sogar Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation „SOS Mitmensch“.

Geboren wurde die Autorin am in Wien-Hernals als Kind einer Arbeiterfamilie. Vater Walter Göth arbeitete als Uhrmacher, Mutter Michaela Göth, geborene Draxler als Erzieherin im Kindergarten. Ursprünglich wollte Nöstlinger Malerin werden, studierte sogar Gebrauchsgrafik an der Akademie für Angewandte Kunst. Allerdings begann sie 1970 mit dem Schreiben. Sie heiratete früh, wurde von ihrem ersten Mann jedoch bereits 1957 geschieden. Zwei Jahre später heiratete sie den 2009 verstorbenen Ernst Nöstlinger.

Quelle: dpa

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