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Kernkraftwerk Fukushima darf Betrieb nicht wieder aufnehmen

In Japan haben sich 189 Bürger miteinander vereinigt, um das vollständige Wiederanfahren des Kraftwerks Fukushima zu verhindern. Sie hatten mit ihrer Klage Erfolg, denn das zuständige japanische Bezirksgericht Fukui hat den Betreibern genau das jetzt verboten. Beachtenswert ist das Urteil vor allem deshalb, weil das Gericht in Osaka in gleicher Sache erst kürzlich eine Klage abgewiesen hatte.

Worauf stützt sich das Urteil zum Kernkraftwerk Fukushima?

Die Kläger legten in ihrer Begründung der Klage den Schwerpunkt darauf, dass die Betreibergesellschaft Kansai Electronic im Jahr 2012 zwei der Reaktoren im Kernkraftwerk Fukushima in Betrieb genommen hatte, ohne dass eine Garantie für die Betriebssicherheit übernommen werden konnte. Nun muss die japanische Atomaufsichtsbehörde erst einmal ihre Prüfungen abschließen, bevor eine neue Entscheidung getroffen werden kann. Dafür werden allerdings die verschärften Bestimmungen angewendet, die in Japan nach dem schweren Störfall im Kernkraftwerk Fukushima im Jahr 2011 eingeführt wurden.

Welche Probleme gibt es im Kernkraftwerk Fukushima aktuell?

Die meisten Sorgen bereitet den Kraftwerksbetreibern das Grundwasser. Bis zu 400 Tonnen Grundwasser gelangen pro Tag im Atomkraftwerk Fukushima in die Fundamente ein. Sie werden derzeit abgepumpt und in den Pazifik abgeleitet. Ursache des Grundwasserproblems sind die seit dem schweren Erdbeben im Jahr 2011 vorhandenen Risse in der Anlage. Mehrere Hundert Millionen Liter strahlenbelastetes Wasser sind im Atomkraftwerk Fukushima mittlerweile in Tanks eingelagert worden. Doch an den Tanks treten immer mehr Leckagen auf, was der Sparpolitik der Betreibergesellschaft bei der Installation geschuldet ist. Der Gefahr der Verseuchung weiterer Bodenbereiche möchten die Japaner nun mit einem unterirdischen Wall begegnen. Dafür sollen größere Bereiche gezielt eingefroren werden.

Das Tohoku-Erdbeben war der Auslöser der Probleme

Die Katastrophe im Kernkraftwerk begann am 11. März 2011 am frühen Nachmittag und wurde vom Tohoku-Erdbeben ausgelöst. Durch das Erdbeben wurden vier der Reaktorblöcke im Kernkraftwerk Fukushima schwer beschädigt. Trotz aller Bemühungen der Betreiber und der lokalen Hilfskräfte fand in drei Reaktorblöcken eine Kernschmelze statt. Dabei wurden riesige Mengen radioaktiven Materials freigesetzt, was dazu führte, dass fast 150.000 Menschen aus dem Umfeld des havarierten Kernkraftwerks evakuiert werden mussten. Der Kraftwerksunfall wurde mit der Höchststufe 7 durch die Japanische Atomaufsichtsbehörde bewertet. Die Beseitigung der Folgeschäden wird nach den aktuellen Einschätzungen zwischen 150 und 190 Milliarden Euro kosten.

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