Zu DDR-Zeiten wurden für die Produktion für den Westen vielfach politische und andere Häftlinge zur Arbeit gezwungen. Dieses Kapitel ist eines der dunkelsten in der deutschen Geschichte. Unter anderem hat auch die Kaufhauskette Galeria Kaufhof von der DDR-Zwangsarbeit profitiert. Jetzt will man das Kapitel aufarbeiten und schlägt einen freiwilligen DDR-Zwangsarbeitsfonds vor, in den alle Unternehmen einzahlen sollen, die direkt oder indirekt von der Zwangsarbeit in der ehemaligen DDR profitiert haben. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk über den Vorschlag berichtet. Schon da begrüßte Iris Gleicke, Ost-Beauftragte der Bundesregierung, den Vorschlag.
Das soll der DDR-Zwangsarbeitsfonds leisten
Laut Galeria Kaufhof solle der DDR-Zwangsarbeitsfonds unter anderem Studien und Ausstellungen, aber auch Dokumentationen zur Zwangsarbeit in der DDR finanzieren, wie ein Kaufhof-Sprecher mitteilte. Die damalige Kaufhof AG wusste nach eigenen Angaben damals nichts von Zwangsarbeitern. Es habe keinen direkten Kontakt zu den Lieferanten in Ost-Deutschland gegeben und erst recht nicht zu einer Zuchthaus-Produktion, hieß es weiter. Auch die einstigen DDR-Repräsentanten haben nie erwähnt, dass Gefängnisinsassen an der Produktion beteiligt waren.
Tatsächlich kam die DDR-Zwangsarbeit erst 2012 ans Licht, als IKEA zugab, Möbel in der ehemaligen DDR unter anderem von Häftlingen, vor allem politischen Häftlingen, herstellen zu lassen. In weiteren Studien stellte sich heraus, dass auch zahlreiche andere Unternehmen von der DDR-Zwangsarbeit profitiert hatten.
Kaufhof will DDR-Zwangsarbeit aufarbeiten
Kaufhof gab nun an, das Kapitel in seiner Geschichte aufarbeiten zu wollen und regte die Idee für den freiwilligen Fonds an. Ebenfalls erklärte sich die Kaufhauskette zu Gesprächen mit der Union der Opfer Kommunistischer Gewaltherrschaft bereit. Außerdem wolle man mit den staatlichen Stellen über den geplanten Fonds sprechen.
Quelle: N-TV
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