Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Kali + Salz (K+S): Menschenkette sorgt für Aufsehen

In Thüringen haben sich gestern mehr als 12.000 Menschen zu einer Menschenkette zusammengeschlossen, um das Kali-Revier an der Werra zu schützen. Darunter war auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Er erklärte bei der medial aufsehenerregenden Aktion, dass er bei einem Kali-Gipfel nach Lösungen suchen wolle, um den Salz-Abbau im Werratal auch weiterhin zu sichern.

K+S Mitarbeiter wollen Arbeitsplätze behalten

Die K+S Mitarbeiter wollten mit der Menschenkette dafür sorgen, dass mehr Aufmerksamkeit auf ihre Probleme gelenkt wird. Im thüringisch-hessischen Kalibergbau im Werratal zwischen Heringen (Hessen) und Unterbreizbach (Thüringen) drohen Entlassungen. Insgesamt 13 Kilometer lang war die Menschenkette. Dabei reihten sich nicht nur die eigentlichen Mitarbeiter von K+S in die Menschenkette ein, sondern auch deren Angehörige, die Anwohner aus den Ortschaften, die Mitarbeiter von Zulieferern für K+S und diverse Politiker. Harald Döll, Betriebsratschef bei K+S erklärte, dass man mit der Menschenkette und der Aktion insgesamt zeige, dass es eben nicht nur um Arbeitsplätze, sondern um die gesamte Region an sich gehe.

Selbst Bodo Ramelow, Thüringens Ministerpräsident, unterstützte die Aktion. Er kündigte an, sich dafür einzusetzen, den Kali-Bergbau im Werratal für die kommenden fünf Jahrzehnte zu sichern. Allerdings räumte er auch ein, dass man dafür über neue Technologien nachdenken müsse. Grundsätzlich sei es unabdingbar, dass etwa die Menge der salzhaltigen Produktionsabwässer, die oftmals in die Werra geleitet werden, reduziert werden müsse. Auch müssten die in den Abwässern enthaltenen Rohstoffe besser genutzt werden. Spätestens im November will Ramelow zu diesem Thema Fachleute zu einem Kali-Kolloquium einladen.

K+S und die Entsorgung

Hintergrund der Aktion ist der, dass K+S Probleme bei der Entsorgung der anfallenden Salzlauge hat. Bereits Ende 2015 ist die bisherige Erlaubnis abgelaufen, um die Salzlauge im Untergrund zu verpressen. Der Konzern darf seither die Abwässer nur noch eingeschränkt unter der Erde entsorgen. Die Einleitung in die Werra, die unter Umweltpolitikern und Anwohnern schon seit langem als umstritten gilt, unterliegt starken Reglementierungen. Schnell sind daher die zulässigen Salz-Grenzwerte gerade bei Niedrigwasser erreicht. Das führte in den vergangenen Monaten häufig zur Kurzarbeit bei K+S im Werratal.

Quelle: MDR

About Author