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In Leipzig gehen am 3. Juni 2017 die Bestatter auf die Straße

Wer am 3. Juni 2017 in der Innenstadt von Leipzig unterwegs ist, sollte nicht erschrecken, wenn er eine ganze Kolonne von Leichenwagen zu sehen bekommt. Dabei handelt es sich um eine geplante Protestfahrt der Bestatter, die zwischen 14.00 und 15.00 Uhr stattfinden wird. Die Route führt vom Hauptbahnhof über den Willy-Brandt-Platz und über die Goethestraße bis zum Augustusplatz. Von dort aus geht es weiter über den Grimmaischen Steinweg bis zur Dresdner Straße und anschließend über die Prager Straße bis zur Tabaksmühle. Da die Ordnungsbehörden der Stadt der Demonstration der Bestatter freie Fahrt zugesichert haben, kann es auf diesen Strecken zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen kommen.

Was hat die Bestatter zu dieser Protestfahrt veranlasst?

Der wachsende Druck zur kontinuierlichen Senkung der Kosten hat inzwischen auch das Bestattungswesen erreicht. Einer der Konsequenzen ist, dass zahlreiche Bestattungsunternehmen mittlerweile die Körper der Verstorbenen nicht mehr im klassischen Leichenwagen transportieren, sondern normale Transporter beispielsweise für Fahrten von den Einlagerungshallen zu den Krematorien und zu den Friedhöfen verwenden. Teilweise ist es sogar üblich, dass bei Feuerbestattungen die Behälter mit der Asche der Verstorbenen per Post von den Krematorien an die Bestatter geschickt werden. Die an der Demo-Fahrt teilnehmenden Leipziger Bestatter sind der Meinung, dass diese Vorgehensweisen der Wahrung der Würde des Menschen auch über seinen Tod hinaus nicht angemessen sind.

Welche Arten der Bestattung sind in Deutschland zulässig?

In der Bundesrepublik Deutschland ist die Pflicht zur Bestattung Verstorbener durch nahe Angehörige in den Bestattungsgesetzen der einzelnen Bundesländer geregelt. Alle Bundesländer erlauben derzeit die Erdbestattung, die Feuerbestattung und die Seebestattung. Welche Arten von Gräbern für die Erd- und Feuerbestattung in Frage kommen, ist in den einzelnen Friedhofsordnungen geregelt. In einigen Kommunen wird seit einiger Zeit auch die sogenannte Baumbestattung in besonderen Waldgebieten angeboten. Bei Seebestattungen besteht die Auswahl aus sämtlichen Weltmeeren, wobei allerdings die meisten deutschen Bestattungsunternehmen lediglich die Seebestattung in der Nord- und Ostsee anbieten.

Quelle: einer der an der Demo teilnehmenden Bestatter

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