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Immer mehr Kinder in Deutschland arm

Die Kinderarmut in Deutschland wächst. Wie jetzt eine neue Prognose des Kinderschutzbundes ergeben hat, soll die Zahl der Kinder, die in Armut leben, bis 2030 auf gut vier Millionen ansteigen. Selbst bei einer anhaltend guten wirtschaftlichen Lage wird die Kinderarmut weiter steigen, erklärt Heinz Hilgers, seines Zeichens Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes.

Wie kommt es zu steigender Kinderarmut?

Hilgers begründet die kontinuierlich steigende Kinderarmut mit hohen Sozialabgaben in Deutschland einerseits und einem Steuertarif, der nicht genügend an die Inflation angepasst wird, andererseits. Familien haben dadurch immer weniger Einkommen zur freien Verfügung. Außerdem steige damit das Risiko, dass sie staatliche Unterstützung beantragen müssten, zum Beispiel Wohngeld oder auch Hartz IV zur Aufstockung. Besonders stark betroffen sind nach Angaben des Kinderschutzbundes Alleinerziehende und kinderreiche Familien.

Einen weiteren Grund, warum die Kinderarmut in Deutschland steigen wird, sieht Hilgers in der Flüchtlingskrise. Bis zum Jahr 2030, so Hilgers, kämen zu den rund vier Millionen deutschen Kindern, die in Armut leben, noch einmal 500.000 Flüchtlingskinder hinzu, die ebenfalls von der Kinderarmut betroffen seien.

Kinderarmut steigt, obwohl es weniger Kinder gibt

Als besonders besorgniserregend sieht Hilgers die aktuellen Entwicklungen vor allem deshalb an, weil zwar die Zahl der in Armut lebenden Kinder steigt, gleichzeitig aber die Zahl der unter 18-Jährigen in Deutschland sinkt. Im Jahr 2000 lebten in Deutschland 1,45 Millionen Kinder in Armut, 2014 waren es bereits 2,5 Millionen Kinder.

Für das Jahr 2030 prognostiziert der Deutsche Kinderschutzbund nur noch zehn Millionen Minderjährige in Deutschland, mit den Flüchtlingskindern vielleicht elf Millionen. Vier bzw. 4,5 Millionen (inkl. Flüchtlingskinder) von ihnen sollen den aktuellen Prognosen zufolge in Armut leben. Der Kinderschutzbund fordert deshalb bereits jetzt eine Grundsicherung für jedes Kind, um die weiter wachsende Kinderarmut zu bekämpfen.

Quelle: RP-Online

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