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Hantavirus breitet sich massiv aus

Insbesondere im Südwesten der Bundesrepublik häufen sich die Fälle von Infektionen mit dem Hantavirus. Seit Jahresbeginn erhielt das Landesgesundheitsamt bereits 464 Meldungen über eine Infektionen mit Hantaviren. Das teilte die Behörde jetzt in Stuttgart mit. Gesundheitsminister Manne Lucha erklärte, dass sich damit bereits abzeichne, dass 2017 ein Hantajahr werde.

Hantavirus auch bundesweit ein Problem

Wie das Robert-Koch-Institut mitteilte, sind ihm bis zum 14. Juni 2017 bereits 672 Fälle gemeldet worden. Im gleichen Vorjahreszeitraum lag die Zahl der Infektionen mit 64 deutlich niedriger. Das Hantavirus wird übrigens von Nagetieren übertragen, insbesondere von der Rötelmaus. Wer infiziert ist, muss mit grippeähnlichen Symptomen rechnen. Nierenfunktionsstörungen, ein deutlicher Blutdruckabfall oder Nierenversagen können in Folge der Erkrankung auftreten.

Wie das Robert-Koch-Institut weiter mitteilt, gehört Baden-Württemberg zu den Hauptverbreitungsgebieten des Hantavirus in Deutschland. Laut Ministerium ist der Grund für die Hantaviren-Infektionen in den extrem starken Bucheckern-Vorkommen aus dem Vorjahr zu sehen. Die Bucheeckern sind die Hauptnahrungsquelle für die Rötelmaus, so dass deren Population durch die gute Futterversorgung extrem angestiegen ist.

Hantavirus setzt keinen direkten Kontakt mit Rötelmaus voraus

Die Infektion mit dem Hantavirus setzt dabei keinen direkten Kontakt mit der Rötelmaus voraus. Infizieren kann man sich auch durch den Kontakt mit erregerhaltigem Staub. Das geschieht häufig etwa beim Umschichten von Holz, beim Aufräumen von Dachböden, Garagen oder Kellern. Bei derartigen Arbeiten sollte man stets Handschuhe und Mundschutz tragen, um sich vor etwaigen Erregern zu schützen.

Generell sollte vor dem Beginn der Reinigungs- und Aufräumarbeiten ausreichend gelüftet werden. Außerdem empfehlen Experten nicht den Staubsauger zu schwingen, sondern stattdessen lieber nass durchzuwischen. Natürlich ist das gründliche Händewaschen nach den Arbeiten ebenfalls von größter Bedeutung. Lebensmittel in Vorratskammern und Co., zu denen sich solche Nager Zutritt verschaffen können, sollten daher in gut schließenden Behältern aufbewahrt werden.

Kommt es trotz der Vorsichtsmaßnahmen zu Anzeichen einer Erkrankung, sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Häufig kann er über das Blutbild den Erreger nachweisen. Eine medikamentöse Therapie der Erkrankung an sich ist heute nicht möglich, jedoch gibt es ausreichend Medikamente, die die Symptome lindern. Aktuell forscht man zudem an einem Impfstoff gegen das Hantavirus.

Quelle: dpa

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