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Gunter Gabriel ist tot

Der Musiker Gunter Gabriel ist überraschend verstorben. Im Alter von 75 Jahren starb er kurz nach seinem Geburtstag an dem Bruch eines Halswirbels nach einem Sturz. Zwar wurde Gabriel noch drei Mal im Krankenhaus operiert verlor schlussendlich jedoch den Kampf.

Gunter Gabriel – Countrymusiker mit vielen Facetten

Typisch für Gunter Gabriel waren seine zahllosen Alkoholabstürze, aber auch Herzinfarkte und Schlaganfälle haben ihn auf Trab gehalten. Noch kurz vor seinem 75. Geburtstag am 11. Juni erklärte Gabriel in einem Interview, er wolle noch wenigstens 20 Jahre leben. Allerdings habe er auch bemerkt, dass er schneller abbaue und an seinen Körper denken müsse. In den letzten Jahren war es um Deutschlands berühmtesten Country-Sänger zunehmend ruhiger geworden.

Seit Jahren lebte Gunter Gabriel schon auf einem Hausboot im Binnenhafen von Hamburg-Harburg. Noch im vergangenen Jahr stellte er sich den Prüfungen im Dschungelcamp, während er den älteren Semestern eher aufgrund seiner Musik, seiner Eskapaden und Pöbeleien ein Begriff ist.

Seine größten Hits landete Gunter Gabriel in den 1970er Jahren, darunter etwa „Er ist ein Kerl (Der 30 Tonner Diesel)“, „Komm unter meine Decke“ oder „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“. Der gelernte Maschinenschlosser stammt aus Westfalen und hieß mit bürgerlichem Namen Günther Caspelherr. Seine Frau Gabriele war es schließlich, die Gunter Gabriel zu seinem Künstlernamen inspirierte.

Gunter Gabriel – der große Absturz in den 1980er Jahren

In den 1980er Jahren folgte dann der große Absturz des Gunter Gabriel. Bei Immobiliengeschäften verlor der Countrysänger Millionen. Zahlreiche Affären, exzessiver Alkoholkonsum und ein Leben quasi auf der Autobahn – das machte Gunter Gabriel damals aus. Trotzdem kehrte er stets wieder zurück ins Rampenlicht, wenn auch zum Teil nur für „Wohnzimmer-Konzerte“. Die hatte er für 1.000 Euro in einer TV-Show angeboten.

Die nächsten Alben orientierten sich stark an dem Musiker Johnny Cash, der von 1932 bis 2003 lebte. Gute Kritiken erhielt er dann auch für das 2003 erschienene Album „Gabriel singt Cash – Das Tennessee-Projekt“ oder „Sohn aus dem Volk – German Recordings“ von 2009.

Später folgte noch das autobiografische Programm „Ich, Gunter Gabriel“, in dem der Künstler von seinem Leben berichtet, von der Mutter, die er mit vier Jahren verlor, vom Vater, der Gunter Gabriel und seine Schwester immer wieder geschlagen hat und wie er damals in die Musik geflüchtet sei.

Gunter Gabriel musste in seinem Leben immer wieder Tiefschläge, nicht nur beruflicher Natur hinnehmen. Er war vier Mal verheiratet, doch wurde immer wieder geschieden. Er hatte vier Kinder, die sich allesamt entsetzt über seinen Einzug ins Dschungelcamp gezeigt haben sollen.

Gunter Gabriel – die Vielseitigkeit des Skandalmusikers

Der Skandalmusiker war außerdem sehr vielseitig. So arbeitete er nicht nur als Sänger, sondern auch als Komponist und Produzent für andere Künstler. Darunter fanden sich Tom Astor, Peter Alexander, Dieter Hallervorden oder Karl Dall, um nur einige zu nennen. Gleichzeitig stammen Songs, wie „Ich trink auf Dein Wohl, Marie“ von Frank Zander oder „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst“ von Juliane Werding ebenfalls aus Gabriels Feder. Selbst für die Fußball-Hyme „Wer wird deutscher Meister? H-H-H-HSV“ legte er die erste Version vor.

Quelle: dpa

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