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„Grünes Band“ bekommt Millionenförderung

Das „Grüne Band“ in Deutschland, das entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze verläuft, hat eine Millionenförderung erhalten. Bereits am Freitag konnte Anja Siegesmund, Umweltministerin in Thüringen, dem Zweckverband „Grünes Band Rodachtal – Lange Berge – Steinachtal“ Fördergelder in Höhe von knapp sieben Millionen Euro übergeben. Kommunen und Länder legen noch einmal zwei Millionen Euro obendrauf. Ziel der Fördermittel ist es, das Biotop auf dem einstigen Todesstreifen zwischen Südthüringen und Oberfranken weiter zu pflegen und zu erhalten. Das zugrundeliegende Projekt ist zunächst auf zehn Jahre angelegt.

Politprominenz gesellt sich zur Förderübergabe für „Grünes Band“

Bei der Förderübergabe im thüringischen Eisfeld im Landkreis Hildburghausen hat sich die Grünen-Politikerin Siegesmund aber nicht alleine die Ehre gegeben. Auch Florian Pronold von der SPD, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Beate Jessel, die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz und Christian Barth, Amtschef des bayerischen Umweltministeriums waren vor Ort.

Siegesmund erklärte, dass von dem Naturschutzgroßprojekt „Grünes Band“ nicht nur die Region und die Menschen profitieren, sondern in erster Linie die biologische Vielfalt. Ein wichtiger Baustein für den Naturschutz in der Region sei die schon traditionelle Beweidung der Flächen durch Schafe und Ziegen. Auch der Kauf von Zuchttieren könne daher mit den Fördermitteln finanziert werden.

„Grünes Band“ – Länderübergreifendes Projekt

Das „Grüne Band“ gilt als länderübergreifendes Naturschutzgroßprojekt. Der Abschnitt „Grünes Band Rodachtal – Lange Berge – Steinachtal“ befindet sich schon seit dem Jahr 2004 in Planung. Fünf Jahre später kam der Zweckverband hinzu, der das Ganze verwaltet. Im Zweckverband sind die vier Landkreise Hildburghausen, Sonneberg, Kronach und Coburg vertreten. Die Kosten für das Projekt werden zu drei Vierteln vom Bund und zu je 15 Prozent von den Freistaaten Thüringen und Bayern getragen. Der Zweckverband selbst bringt nochmals zehn Prozent ein. Insgesamt stehen neun Millionen Euro für die geplanten Renaturierungsarbeiten zur Verfügung.

Siegesmund hofft nach diesem Anstoß darauf, dass es auch beim Projekt „Grünes Band Eichsfeld-Werratal“ weitergeht, das an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen verläuft.

„Grünes Band“ und seine Bedeutung

Das „Grüne Band“ entlang der einstigen deutsch-deutschen Grenze hat dafür gesorgt, dass über die Jahrzehnte hinweg seltene Lebensräume entstanden sind. Dazu zählen Heiden, Feuchtgebiete und Trockenrasen. Da in ihnen eine sehr hohe Artenvielfalt herrscht, gelten sie als besonders schützenswert. Alleine das „Grüne Band Rodachtal – Lange Berge – Steinachtal“ umfasst eine Fläche von 8.200 Hektar und erstreckt sich über eine Länge von 127 Kilometern. Es führt direkt entlang der thüringisch-bayerischen Grenze. Gut 500 Hektar der Fläche gehören dabei zur Stiftung Naturschutz Thüringen.

Allerdings drohte dem Projekt zwischenzeitlich auch einmal das Aus. Vor allem die Landwirte hatten sich dagegen gewehrt, da sie schon durch Straßenbau und den Bau von Wohn- und Gewerbegebieten viel Ackerfläche verloren hatten. Schlussendlich einigte man sich auf einen Kompromiss und verkleinerte die Naturschutzfläche gegenüber den ursprünglichen Planungen etwas.

Quelle: MDR

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