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Globale Gesundheitsbedrohungen: Impfgegner gehören dazu

Die Masern gehören zu den wohl gefährlichsten Kinderkrankheiten. Sie sollten eigentlich längst ausgerottet sein, doch Impfgegner haben das verhindert. Stattdessen breitet sich die gefährliche Krankheit weiter aus, deshalb sieht die WHO Impfgegner jetzt als globale Gesundheitsbedrohung an.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO führt eine Liste der globalen Gesundheitsbedrohungen. In diese hat sie jetzt auch die Vermeidung bzw. Verzögerung von Schutzimpfungen aufgenommen. Impfgegner führen laut WHO damit zu ähnlich großen Risiken für die globale Gesundheit, wie Ebola, die Luftverschmutzung und Antibiotikaresistenzen.

Zu wenige Menschen geimpft

Generell gilt: Sind weniger Menschen geimpft, breiten sich Krankheiten schneller und einfacher aus, auch wenn sie eigentlich aufgrund der vorhandenen Impfstoffe ausgerottet sein könnten. Die Pocken sind ein bekanntes Beispiel dafür: Durch konsequentes Impfen gibt es die Erreger heute nicht mehr bzw. nur noch in Laboren. Daher sind heute auch Neugeborene ohne Impfung vor den Pocken geschützt.

Bei den Masern könnte es ähnlich aussehen, der Plan war, sie bis 2020 auszurotten. Allerdings machen immer mehr Impfgegner diesen Plan zunichte. Alleine in den letzten Jahren hat die Zahl der Infektionen um 30 Prozent zugenommen, so die WHO. Die Impfgegner, die vor allem in den Industrienationen und den arabischen Ländern zunehmend häufiger werden, sieht die Organisation als Hauptursache an.

929 Masernfälle in Deutschland 2017

Ebenfalls ist die Zahl der Masernfälle in Deutschland gestiegen. Alleine 2017 kam man auf 929 Infektionen, ein Jahr zuvor waren es nur 325. Damit ein Ausbruch verhindert werden kann, muss eine Impfquote von 95 Prozent erreicht werden, das heißt, 95 Prozent der Bevölkerung müssten geimpft sein. Hierzulande wird diese Quote allerdings nicht in allen Altersgruppen erreicht.

Die Masern gehören zu den extrem ansteckenden Erkrankungen. Auch sind sie keine harmlose Kinderkrankheit, wie immer noch oft behauptet wird. Stattdessen kann die gefährliche Gehirnentzündung eine Folge der Erkrankung sein. Diese kann tödlich oder mit bleibenden Schäden enden. Selbst Jahre nach der Infektion können Spätfolgen, wie eine subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) auftreten. Dabei entzünden sich die Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark, es kommt zu Ausfällen der Gehirnfunktionen und schließlich zum Tod.

Aus diesem Grund könnten Eltern, die ihren Kindern den Impfschutz verweigern, etwa aus Angst vor Nebenwirkungen, ihnen mehr schaden, als dass sie sie schützen. Gleichzeitig bringen Impfgegner andere Kinder in Gefahr, die noch zu jung für eine Impfung sind. Die Forderungen nach einer Impfpflicht werden deshalb immer lauter.

Quelle: koe

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