Im Februar 2023 hat die Bundesregierung den 10. Bericht zu den Minderungen der
Welche gesundheitlichen Risiken wurden genauer untersucht?
Konkret ging es bei den ausgewerteten Forschungsprojekten um die Auswirkungen der elektromagnetischen Felder mit hohen Frequenzen auf die kognitive Leistungsfähigkeit sowie Veränderungen der Hirnaktivität im Wach- und Schlafzustand. Dabei wurden geringfügige Veränderungen im Einflussbereich der vom Mobilfunk und Behördenfunk verursachten Magnetfelder festgestellt. Interessant sind Unterschiede, die in Abhängigkeit vom Alter gefunden wurden. Die Abweichungen fielen bei den älteren Probandinnen und Probanden etwas umfangreicher aus als bei den untersuchten Menschen in jungem Alter. Insgesamt fallen die Abweichungen bei der Hirnaktivität jedoch so gering aus, dass sie nicht als gesundheitliches Risiko eingestuft wurden. Zu diesem Resultat kamen die Fachleute im 2020 eigens für diese Forschungen eingerichteten Kompetenzzentrum für Elektromagnetische Felder (KEMF) in Cottbus.
Elektromagnetische Felder und der Ausbau der Digitalisierung
Die Forschungsergebnisse gelten für den aktuellen Stand der Mobilfunktechnik. Hier ist die Datenlage eindeutig. Die in der 26. Ausgabe der Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes festgelegten Grenzwerte sind völlig ausreichend, um einen ausreichenden Gesundheitsschutz der Bevölkerung zu gewährleisten. Doch die Intensivierung der Digitalisierung sowie die verstärkte Nutzung der Elektromobilität machen zusätzliche Forschungen notwendig. Beim Ausbau der 5G- und 6G-Mobilfunktechnik muss von vornherein auf eine möglichst geringe Belastung durch elektromagnetische Felder geachtet werden. Eine Maßnahme besteht dabei in der Errichtung eines dichten Netzes, durch das die Strahlungsintensität der einzelnen Stationen sinkt.
Auch das sogenannte „Beamforming“ spielt dabei eine wichtige Rolle. Dabei handelt es sich um intelligente Mobilfunksysteme, deren Antennen mit einer gezielten Ausrichtung der elektromagnetischen Strahlung auf die jeweils verbundenen Endgeräte arbeiten. Zudem sollen die Forschungsarbeiten auf die höheren Frequenzbereiche abzielen, die in Zukunft in den Mobilfunknetzen genutzt werden. Sie bewegen sich teilweise in Bereichen von mehr als 100 Gigahertz. Außerdem ist eine Ausweitung der Bewertung der gesundheitlichen Risiken durch elektromagnetische Felder auf die sogenannten „Kleinzellen“ (gebäudeinterne Systeme) geplant.
Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/5600
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