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Facharzttermine – wie schnell klappt es künftig?

Patienten sollen laut Willen der Bundesregierung nicht mehr länger als vier Wochen auf einen Facharzttermin warten müssen. Per Gesetz hat die Regierung die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) dazu verpflichtet. Hintergrund ist der, dass Privatpatienten oft binnen weniger Tage Termine beim Facharzt erhalten, gesetzlich Versicherte aber zum Teil Monate auf einen solchen Termin warten müssen.

25. Januar 2016: Startschuss für Termin-Servicestellen im Rheinland und Westfalen

Am 25. Januar sollen die ersten Termin-Servicestellen im Rheinland und in Westfalen ihre Arbeit aufnehmen. Peter Potthoff, Vorsitzender der KV Nordrhein, erklärte am Donnerstag in Düsseldorf, dass man zunächst mit sehr vielen Anfragen rechne, aber davon ausgehe, dass diese Anfrageflut im Laufe der Zeit abnehmen werde.

Weiterhin heißt es, dass die Ärzte im Rheinland bislang 1.800 offene Termine gemeldet hätten. Die Kosten, die durch die Termin-Servicestellen entstehen, muss die KV übernehmen. In den Regelungen heißt es, dass Patienten, die innerhalb von vier Wochen keinen Facharzttermin bekommen, in ein Krankenhaus vermittelt werden sollen, wo eine ambulante Behandlung stattfinden soll. Die Kosten dafür müssen dann die Fachärzte übernehmen.

Termin-Servicestellen für Facharzttermine – ist das sinnvoll?

Indes regt sich bereits breite Kritik bei Patienten und auch Fachärzten. Fachärzte müssen zusätzliche Termine freischaufeln, die dann vor Ort auftauchenden Notfallpatienten nicht mehr zur Verfügung stehen. Patienten müssen damit rechnen, zu irgendeinem Facharzt vermittelt zu werden, der in „zumutbarer“ Entfernung sitzt. Was als zumutbar gilt, ist allerdings nicht ganz eindeutig. Gerade Patienten, die häufig zum Facharzt müssen, werden eine Fahrstrecke von 50 Kilometer wohl nicht als zumutbar ansehen.

Zudem wird das ursprüngliche Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient verringert, fürchten die Patienten. Wer bereits häufiger bei einem Facharzt war und diesem vertraut, kann nicht darauf hoffen, dass die Termin-Servicestellen ihm genau bei diesem Facharzt einen Termin anbieten können. Das ist vor allem deshalb problematisch, weil auch bei der medizinischen Behandlung die Chemie zwischen Arzt und Patient stimmen sollte.

Quelle: Focus

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